Das Saarland will bei neuen Firmenansiedlungen seinen Fokus künftig verstärkt auf Industriebrachen, sogenannte Brownfields, legen. Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) kündigte am Freitag eine neue Kampagne an, um weitere Flächen zu identifizieren und zu vermarkten.
«Uns geht es darum, in der vorausschauenden Flächenpolitik die Brachflächen intensiv in eine Untersuchung zu nehmen», sagte er beim Sommergespräch mit Journalisten in Saarbrücken. Auch mit Hilfe von Luftbildauswertungen sollen diese systematisch erfasst werden. «Teilweise sind sie uns gar nicht bekannt, noch nicht mal den Kommunen.» Es gelte, diese Flächen zu identifizieren und mit den Eigentümern in Kontakt zu kommen, wie sie erschlossen werden könnten.
Auch werde es immer wichtiger, frühzeitig zu erfahren, wo solche Industrieflächen bald frei werden. «Brownfields der Zukunft sind auch Unternehmensflächen, die heute noch in der Nutzung sind. Das sind die besten», so der stellvertretende Ministerpräsident. Schon bevor es zu einer Geschäftsaufgabe komme, gehe es darum, eine Folgenutzung in die Wege zu leiten und einen nahtlosen Übergang hin zu Zukunftsbranchen zu schaffen.
Für Unternehmen, die nach einem neuen Standort suchen, seien laut Barke Energiesicherheit und Wettbewerbsfähigkeit zu zentralen Kriterien geworden. Für sie und die jeweiligen Flächen wolle man künftig ganz individuell je nach Anforderungen der jeweiligen Betriebe «grüne Standortkonzepte» entwickeln. Nach Ansicht Barkes wird die Transformation der Saarwirtschaft am Ende nur funktionieren, wenn es gelinge, alle Standorte auch mit grüner Energie zu versorgen.