Im Saarland ebnen junge Menschen mit Hauptschulabschluss den Weg zur Polizeiausbildung. Bundesinnenminister Reinhold Jost (SPD) und Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) haben am Donnerstag in Saarbrücken einen neuen Ausbildungsgang „Fachoberschule Wirtschaft – Spezialija Polizei“ abgehalten, für den man sich ab dem 23. Januar bewerben kann. Ab dem nächsten Studienjahr gibt es 50 Plätze: an der Günter-Wöhe Business School in Saarbrücken und an der Wirtschafts- und Technikakademie in Lebach.
Voraussetzung ist ein Hauptschulabschluss oder die Aufwertung auf die 10. Klasse für Gymnasiasten. Außerdem werden Noten „mindestens gut“ im Fach Sport und „mindestens befriedigend“ in Deutsch erwartet.
Während der zwei Schuljahre der „FOS Polizei“ stehen die täglichen praktischen und theoretischen Grundlagen der Ausbildung zur Polizeiarbeit gleich. Damit sei eine „maßgeschneiderte Vorbereitung auf den Polizeiberuf“ gewährleistet. Der Abschluss ist die Fachhochschulreife und berechtigt zum Studium an der Fachhochschule.
Innenminister Jost ist überzeugt, dass die Einführung der Fachhoberschule der richtige Weg ist, „wenn wir mehr junge Menschen für die Arbeit bei der Polizei interessieren, wird die Zahl der saarländischen Polizei deutlich steigen.“
Für Streichert-Clivot bietet das neue Ausbildungsprogramm ungeahnte Chancen für junge Menschen mit mittleren Qualifikationen: „Auch die Rekrutierung von Fachkräften und die Durchdringung unseres Bildungssystems werden davon profitieren.
Anja Wagner-Scheid, innenpolitische Sprecherin der CDU-Bundestagsfraktion, bezeichnete FOS ebenfalls als „gut und einen wichtigen Schritt bei der Nachwuchsgewinnung.“ Aber sie könne nur die Zukunft der saarländischen Polizei Eckpfeiler sein. Der Auswahlprozess muss ebenfalls überarbeitet und gestrafft werden, indem Kandidaten hinzugefügt und Gehälter und Zusatzleistungen angepasst werden.