Das Saarland erwartet in den nächsten zehn Jahren insgesamt rund 120 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Förderung sozial benachteiligter Studierender. Den gleichen Betrag wird das Land auch selbst aufbringen. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) stellte die Zahlen am Dienstag in Saarbrücken vor. Das Geld stammt aus dem sogenannten StartChances-Programm. Bund und Länder haben sich letzte Woche auf wesentliche Punkte geeinigt.
Im Saarland werden ab August 2024 rund 50 Schulen von dem Programm profitieren, darunter potenziell 30 Grundschulen und 20 weiterführende Schulen. Sie werden vom Bildungsministerium anhand der Kriterien Armutsrisiko und Einwanderungshintergrund ausgewählt.
Der Plan besteht aus drei Säulen: 40 % für Investitionen in moderne und attraktive Lernumgebungen, 30 % für eine bedarfsgerechte Schul- und Unterrichtsentwicklung und die Stärkung multiprofessioneller Teams.
Nach „langen und schwierigen Verhandlungen“ mit der Bundesregierung zeigte sich Streichert-Civot erleichtert über das Ergebnis. Nicht zuletzt zeigen verschiedene Studien zu Lernniveaus wie die nationalen „IQB-Bildungstrends“ oder die internationale „IGLU-Studie“, dass die Leistungen in Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen insbesondere in der Grundschule deutlich zurückgegangen sind. In diesem Zusammenhang kann nun das StartChances-Programm „Dringende Indikation“ gestartet werden.
Vor dem Start des Programms im Schuljahr 2024/2025 müssen nun Schulen ausgewählt und Förderrichtlinien erstellt werden.