Die Jäger im Saarland haben im vergangenen Jagdjahr (bis 31. März 2023) deutlich weniger Wildschweine erlegt. Mit rund 5050 Schwarzkitteln seien nur knapp halb so viele wie im Vorjahr (rund 10.900) geschossen worden, teilte der Geschäftsführer der Vereinigung der Jäger des Saarlandes, Johannes Schorr, in Saarwellingen mit. Das sei die niedrigste Zahl seit neun Jahren.
Man gehe von «einer echten Trendumkehr» aus: Die Bemühungen der Jäger, die Wildschweinpopulation zur reduzieren, trügen «endlich Früchte». In einer verstärken Jagd auf Wildschweine wird seit Jahren ein präventiver Beitrag im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest gesehen. Die natürliche Ausbreitung des Virus von Tier zu Tier wird durch reduzierte Wildschweinbestände erschwert.
Beim Rehwild sei mit rund 12.200 erlegten Tieren im dritten Jahr in Folge eine «äußerst hohe Strecke» erzielt worden, teilten die Saar-Jäger mit. Vergleichsweise hoch lag demnach zudem die Zahl beim Damwild (566), wobei sie beim Rotwild (152) durchschnittlich ausfiel.
In der Jagdstrecke sind gut 3000 erlegte Füchse aufgelistet. Die Zahl liege nun seit zwölf Jahren unter 4000. Zuvor hätten die Zahlen regelmäßig zwischen 5000 und 7000 gelegen. Die Hautkrankheit Räude sei beim Fuchs im Saarland weiter flächendeckend vorhanden, hieß es.
Weitgehend stabil ist auch die «Dachsstrecke», es wurden rund 340 Tiere erlegt, wie die Jäger weiter mitteilten. Bei den Wildgänsen habe es einen Anstieg gegeben – auf rund 270 Tiere. Dies hinge vor allem damit zusammen, dass sich die invasiven, neueren Arten Nilgans und Kanadagans weiter verbreiteten.
Das typische Niederwild der landwirtschaftlichen Fläche – Hasen, Kaninchen, Fasane und Rebhühner – werde im Saarland nach wie vor zurückhaltend bejagt. Der Waschbär sei in mindestens 25 saarländischen Revieren gesichtet worden, der Marderhund nur in sechs. Erlegt worden seien sechs Waschbären, aber kein Marderhund.
Ende 2022 gab es laut Schorr im Saarland fast 5400 Jägerinnen und Jäger. Das seien rund 380 mehr als im Vorjahr gewesen.