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Saalvermietung für Studienstandort „Landshut“ – Eröffnung 2026

«Landshut»
Das am 13. Oktober 1977 entführte Flugzeug «Landshut» steht nach der Landung auf dem Rollfeld.

Die Pläne für einen Lernort rund um das von Terroristen entführte Landshuter Flugzeug werden konkreter – die Eröffnung des Projekts ist nach derzeitigem Stand für 2026 geplant. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, ist eine Besichtigung des Wracks vorab weiterhin möglich. Dies hängt jedoch vom Fortschritt der Sanierung der angemieteten Halle und dem Erhalt der Flugzeuge im August ab. Ein Sprecher der Zentrale betonte: „Die Sicherheit der Touristen muss gewährleistet sein.“

Nach Angaben der Bundeszentrale wurde „Landshut“ in den vergangenen Monaten beispielsweise im Rahmen einer Schülerwerkstatt für Touristen geöffnet . Im November findet in „Landshut“ in Zusammenarbeit mit der Zentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) eine Fortbildung für Lehrkräfte statt.

Die Miete für den Bau der Halle für den Studienraum kostete 47.000 €. Darin enthalten sind die Kosten für die Vorbereitung und Anpassung der Halle für eine neue Nutzung. Die „Landshut“ steht derzeit in einem Hangar am Flughafen Friedrichshafen und zahlt eine monatliche Miete im vierstelligen Bereich. Der Südkurier hatte bereits zuvor über die Mietkosten des Projekts berichtet. Zusätzlich zur Miete übernimmt der Bund einen Teil der Betriebskosten.

„Landshut“ ist ein Symbol für den „Deutschen Herbst“, die schwerste Staatskrise in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands. 1977 startete die terroristische Rote Armee Fraktion (RAF) eine Reihe von Anschlägen in Deutschland.

Um inhaftiertes RAF-Personal zu befreien, brachten palästinensische Terroristen ein Flugzeug mit 82 „Landshut“ und fünf Passagieren an Bord und 5 Passagiere. 1977 warf die Besatzung des Schiffes ihre Kräfte ab. Kapitän Jürgen Schumann wurde erschossen. Der letzte Angriff der GSG9-Spezialeinheiten in der somalischen Stadt Mogadischu erbeutete das Flugzeug und ließ die verbleibenden Geiseln frei, die offenbar unverletzt zu sein schienen.

2017 ordnete der damalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) an, die Maschine zurück nach Somalia zu bringen. Von Brasilien an den Bodensee. Seitdem wird darüber diskutiert, was mit ihr hätte geschehen sollen.

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