SPD und Grüne in der Hamburgischen Bürgerschaft wollen das mitunter konfliktreiche Nebeneinander von Wohnen und Kulturszene besser in Einklang bringen. Dafür sorgen soll ein Runder Tisch «Nachtleben und Nachbarschaft», wie aus einem am Dienstag vorgelegten Antrag der Regierungsfraktionen für die Bürgerschaftssitzung nach der Sommerpause hervorgeht. Es gehe darum, den Erhalt der breit aufgestellten Club- und Livemusik-Szene in Hamburg zu sichern.
Eine Große Anfrage sowie eine öffentliche Anhörung der Akteure im Kulturausschuss hätten ein vielschichtiges Spannungsfeld aufgezeigt, in dem sich die Clubs bewegen, sagte der SPD-Abgeordnete Hansjörg Schmidt. Es bestehe die Sorge, dass Spielstätten durch Nachverdichtung verdrängt werden könnten. «Wir wollen mit unserem Antrag ein verträgliches Mit- und Nebeneinander aller erreichen und gute Voraussetzungen für den Fortbestand der Szene schaffen.» An dem Runden Tisch – der zeitnah stattfinden soll – sollen Behörden, Bezirke, die Verwaltung und Akteure aus der Szene zusammenkommen.
«Hamburg ist Deutschlands Hauptstadt für Livemusik. Damit das auch so bleibt, ist es wichtig, dass wir die Szene in herausfordernden Situationen begleiten und unterstützen», sagte der kulturpolitische Sprecher der Grünen, René Gögge. Erst habe die Corona-Pandemie der Szene das Leben schwergemacht, nun seien es hohe Immobilienpreise. «Auch Lärmbeschwerden von Anwohner*innen gibt es immer häufiger. Klar ist für uns: Eine gute Kultur für Livemusik und Clubs sorgt für höhere Lebensqualität – und zwar für alle, egal ob jung oder alt.»