Mit Kerzen und zahlreichen Israel-Flaggen in den Händen haben am Mittwochabend in Stralsund etwa 100 Menschen ihre Solidarität mit Israel bekundet. Die islamistische Terrororganisation Hamas habe mit ihrem Angriff großes Leid über das Land gebracht und neue Gewalt gesät, sagte die Initiatorin der Mahnwache, Friederike Fechner. Sie zeigte sich tief betroffen von der Zahl der Toten. Auch wenn die Vorzeichen dafür im Moment alles andere als gut seien, so dürfe die Hoffnung auf eine konstruktive Lösung des Konflikts und Frieden in der Region nicht aufgegeben werden, mahnte sie.
Die Initiative zur Erinnerung an jüdisches Leben in Stralsund hatte bei der Organisation der Mahnwache am Alten Markt Unterstützung von den Stralsunder Kirchgemeinden erhalten. Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow war unter den Teilnehmern.
In der Vorwoche hatte es ähnliche Solidaritätsbekundungen auch in Rostock, Schwerin und Greifswald gegeben. Dabei hatten sich Redner erschüttert von der Gewalt der Hamas gegenüber Israel gezeigt und zum Teil auch auf die Folgen für die palästinensische Bevölkerung im Gaza-Streifen verwiesen.
Allerdings gab es vereinzelt auch Israel-feindliche Aktionen im Land. In Schwerin und Stralsund wurden israelische Flaggen abgenommen, die nach Behördenangaben als Zeichen der Solidarität mit Israel gehisst worden waren. Der Staatsschutz der Landespolizei ermittelt zudem im Zusammenhang mit mehreren Graffiti-Schriftzügen mit Nahost-Bezug. Auch in Mecklenburg-Vorpommern werden jüdische Einrichtungen nach den Angriffen der Hamas auf Israel stärker bewacht als sonst.