Geschäftsführer Oliver Ruhnert sieht den 1. FC Union Berlin auf dem Transfermarkt inzwischen auch als attraktiv für Spieler eines neuen Kalibers an. «Dass diese Spieler über Union Berlin nachdenken, zeigt die tolle Entwicklung in den letzten Jahren», sagte der 51-Jährige am Dienstag in einer Medienrunde über die Neuzugänge des Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga. «Man hat jetzt Spieler dazubekommen, die gesehen haben, dass hier in den letzten Jahren erfolgreich gearbeitet worden ist. Das macht es natürlich einfacher, wenn man schaut, welche Spieler man verpflichten möchte.»
Die Berliner hatten in der Winter-Transferperiode unter anderem den kroatischen WM-Fahrer Josip Juranovic verpflichtet, der auch bei vielen anderen Clubs auf dem Zettel gestanden haben soll. Für Ruhnert hängt die gewachsene Attraktivität des Clubs aber nicht nur mit dem sportlichen Erfolg der vergangenen Jahre zusammen. «Wenn ein Spieler wie Juranovic zu Union Berlin wechselt, spricht der ja vorher auch mit anderen Spielern, holt Erkundigungen ein. Das ist das viel höhere Gut, das wir haben. Dass wir als sehr verlässlich gelten, dass wir sehr positiv wahrgenommen werden», sagte Ruhnert. Er glaube, «dass dieser Verein Spielern auch viele interessante Facetten zu bieten hat. Das Umfeld hier und Berlin selbst ist mit Sicherheit attraktiver, als man das vielleicht glaubt».
Nach dem überraschenden Abgang von Julian Ryerson zu Borussia Dortmund habe man auf den Außenverteidigerpositionen einen Ersatz gebraucht, der sofort in die Mannschaft rücken könne, so Ruhnert. Der Blick auf die aktuelle Tabellensituation habe die Transfers, für die Medienberichten zufolge rund zehn Millionen investiert wurden, nicht beeinflusst. «Ich habe keine Verpflichtungen getätigt mit der Hinsicht, dass wir deswegen dann konkurrenzfähiger sind zu Bayern München. Das werden wir nicht sein. Das ist vom Grundsatz so», sagte Ruhnert.
Jérôme Roussillon (vom VfL Wolfsburg) und der tunesische Nationalspieler Aïssa Laïdouni (von Ferencváros Budapest) bringen weitere Qualität ins Team der Eisernen – der Transfer von Weltstar Isco scheitert knapp. «Wenn wir Spieler jetzt austauschen in der ersten Elf ist das natürlich etwas anderes, als wenn wir das vor vier Jahren gemacht hätten, auch qualitativ», sagte der Geschäftsführer.
Er hob dabei nicht nur die sportlichen Qualitäten der Neuen hervor: «Ganz entscheidend ist das, was Josip und Jérôme schon zeigen, die jetzt schon länger da sind – für Aïssa ist das noch zu früh. Es sind in der Kabine sehr, sehr positive Typen.»