Rufus Beck, Sprecher der «Harry Potter»-Hörbücher, sieht sich als Schauspieler und bei Lesungen selbst ein bisschen als Magier. «Ich versuche, auf der Bühne zu zaubern», sagte der 66-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in München. «Dass man gerne zuschaut, gerne zuhört, dass man alles andere vergisst, das nennt man Verzauberung.»
Beck hat alle sieben Abenteuer des jungen Zauberers für die Hörbücher vorgelesen, die bei Audible zu hören sind. Vor 25 Jahren erschien das erste «Harry Potter»-Buch im Sommer 1998 in deutscher Sprache. «Dramaturgisch ist das sehr reizvoll, denn es spielt nicht ausschließlich in einer fantastischen Welt», findet der Münchner. «Die Magie gibt es unter den Menschen in der Jetztzeit, aber die Menschen wissen nichts davon. Und wenn sie es durch Zufall entdecken, kommt das Zaubereiministerium und löscht ihre Erinnerungen.»
Auch privat liest Beck gerne, wenn auch nicht unbedingt fantastische Literatur. Dabei bevorzugt er echte Bücher gegenüber digitalen Ausgaben. «Das E-Book hat Vorteile, wenn man im Urlaub ist. Aber ein richtiges Buch zu lesen, dieses haptische Erlebnis, dass ich es aufklappen muss, der Geruch des Papiers – das ist ein Genuss, den kann der digitale Reader nicht erschaffen.»
Zum 25-jährigen Jubiläum der Kult-Buchreihe ist am 26. August auf dem Hamburger Rathausmarkt ein Fest geplant. Dabei soll ein Weltrekord aufgestellt werden. Damit es klappt, müssen mehr als 997 Menschen kommen, die als Harry Potter verkleidet sind.
Spannende Einblicke gibt auch die Internationale Jugendbibliothek in München. Noch bis zum 10. September läuft dort die Schau «Harry Potter und der Stein der Weisen». Zu sehen gibt es unter anderem Buchausgaben des ersten Bandes, Originalillustrationen, Skizzen und Fanartikel aus den 1990er Jahren.