Als Folge des Marktabsturzes sind die Transaktionsvolumina von erlaubten und unerlaubten Vorgängen im Bereich der Kryptowährungen zurückgegangen. Zu dieser vorläufigen Einschätzung jedenfalls kommt das Blockchain-Analyseunternehmen Chainalysis in seinem aktuellen Bericht zur Krypto-Kriminalität für das erste Halbjahr 2022 (inkl. Juli).
„Insgesamt scheinen die kriminellen Aktivitäten angesichts des Preisrückgangs widerstandsfähiger zu sein: Das illegale Volumen ist im Vergleich zum Vorjahr nur um 15 Prozent gesunken, während das legale Volumen um 36 Prozent zurückgegangen ist“, so die Aussage des Berichts.
Hierbei sind jedoch nur Gesamtzahlen angegeben, so dass einige interessante Ausreißer in der Gesamtheit untergehen können. Deshalb sind nachstehend die Zahlen für die verschiedenen Arten von illegalen Aktivitäten aufgeführt.
Rückgang von Krypto-Betrug und Darknet-Aktivitäten
Dem Bericht zufolge liegt der Umsatz durch Betrug im Kryptobereich derzeit bei 1,6 Milliarden US-Dollar. Demgegenüber waren die Einnahmen aus Betrug Ende Juli letzten Jahres um 65 Prozent niedriger.
Des Weiteren beobachtet Chainalysis eine gewisse Korrelation mit dem Bitcoin-Preis: „Seit Januar 2022 sind die Betrugseinnahmen mehr oder weniger im Einklang mit dem Bitcoin-Preis gefallen.“ Diesem Bericht ist zu entnehmen, dass die Einnahmen von Darknet-Handelsplattformen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte (43 Prozent) gesunken sind.
Hierbei ist wichtig zu erwähnen: Zu Beginn dieses Jahres sah es so aus, als hätten die Marktplätze auf der Darknet-Seite ein erfolgreiches Jahr vor sich. Doch seit April zeichnet sich ein etwas anderes Bild ab. Hier wird bei Chainalysis die zeitgleiche Schließung des wohl größten Darknet-Marktplatzes der Welt, Hydra, vermutet.
„Interessant ist, dass die Gesamteinnahmen des Darknet-Marktes nach der Abschaltung von Hydra zurückgingen, während die anderen Märkte einen deutlichen Anstieg der eingehenden Einzeltransfers verzeichneten“, schreibt Chainalysis in seinem Bericht. Es wird daher vermutet, dass die Händler ihr Geschäft auf andere Darknet-Plattformen verlagern.
Höhepunkt der Krypto-Hacking-Angriffe
Auch wenn laut Chainalysis die illegalen Aktivitäten im Zusammenhang mit Bitcoin und Co. insgesamt zurückgegangen sind, so werden mögliche Gegenbewegungen dabei im Durchschnitt wieder ausgeglichen.
Für das Thema Hacks trifft dies dem Bericht zufolge zu: So sollen seit Jahresbeginn rund 1,9 Milliarden US-Dollar durch derartige Angriffe erbeutet worden sein. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres belief sich der Wert auf rund 1,2 Milliarden US-Dollar.
Anzumerken ist hierbei: Für den aktuellen Chanalysis-Bericht umfasste der Beobachtungszeitraum die Monate von Jahresbeginn bis einschließlich Juli 2022. Somit sind die bedeutenden Hackerangriffe auf Solana ebenso wie auf die Nomad Bridge in diesen Daten nicht enthalten.
Quelle: www.btc-echo.de