- Seit Jahren läuft Prinz Harry (39) einen bitteren Rechtsstreit gegen britische Tabloid-Medien, in dem er sie der Telefonabhöre und anderen Überwachungstätigkeiten beschuldigt. Im laufenden Prozess gegen die Medienkonzern-Tochter News Group Newspapers (NGN), die unter anderem das Tabloid "The Sun" herausgibt, wurde Prinz Harry am Donnerstag (27. Juni) aufgerufen, auszusagen.
- Gemäß Angaben des "Daily Mail" und der BBC forderte NGN in einem Vorverfahren den Richter Timothy Fancourt auf, Prinz Harry und seine Rechtsvertreter auf eine Reihe von Dokumenten hinzuwiesen, die möglicherweise für den Prozess relevante Beweismittel enthalten können. Dazu gehörten unter anderem Nachrichten, die über das Signal-Messaging-Service zwischen Prinz Harry und J.R. Moehringer (59), seinem Geisteschreiber für die Autobiographie "Spare" (deutscher Titel "Reserve"), getauscht wurden.
"Erschockendes" Zerstörung von potenziellen Beweisen
Prinz Harry - Royal muss "zerstörte" Nachrichten erklären
Laut Aussage von NGNs Rechtsanwalt waren diese Nachrichten vor der Veröffentlichung der Autobiographie im Jahr 2023 über Signal gelöscht. In einer Stellungnahme zum "Daily Mail" äußerte der Anwalt Empörung, dass die Seite vermutlich verdeckte Manöver durchgeführt hatte. Es sei "erschockend und außergewöhnlich," so der Anwalt, dass der Kläger "absichtlich" dieses Beweismittel zerstört hatte. Des Weiteren musste er erklärt werden, warum mehrere Hotmail- Konten, die Prinz Harry in der Vergangenheit benutzt hatte, nicht mehr zugänglich waren.
Richter Fancourt beauftragt umfassende Untersuchung der königlichen SMS-Nachrichten
Richter Fancourt stellte sich mit NGNs Antrag ein und bestätigte, dass der Nachrichtenaustausch zwischen dem Prinzen und seinem Geisteschreiber von "Spare" für den Prozess relevant sein könnte. "Ich habe beunruhigende Belege gesehen," so Fancourt, "dass eine große Anzahl potenziell relevanten Dokumente und vertrauliche Nachrichten zwischen dem Duke und dem Geisteschreiber von 'Spare' irgendwann zwischen 2021 und 2023 zerstört wurden."
Allerdings war unklar, was genau mit den vermuteten fehlenden Nachrichten geschehen war, sodass dies vom Angeklagten selbst aufgeklärt werden musste. Zusätzlich befahl Richter Fancourt eine umfassende Durchsuchung von Prinz Harrys Laptop und seiner SMS- und WhatsApp-Nachrichten, um Licht auf seine Kommunikation zwischen 2005 und 2023 zu werfen und die Verschwundung vermuteter relevanter Dokumente und Nachrichten aufzuklären.
- Der laufende Rechtsstreit gegen News Group Newspapers, Herausgeber von The Sun, betrifft die Forderung an Prinz Harry, relevante Dokumente wie Nachrichten mit seinem Geisteschreiber J.R. Moehringer, in den laufenden Gerichtsverfahren zu liefern.
- Der Daily Mail und die BBC berichteten, dass Richter Timothy Fancourt sich mit dem Antrag von NGN einigte, Prinz Harrys gelöschte Signal-Nachrichten und seine nicht mehr zugänglichen Hotmail-Konten untersuchen zu lassen.
- Die Rechtsvertreter von Prinz Harry stellen sich NGNs Rechtsanwalt gegenüber mit Kritik, der Empörung über die angeblich vorsätzliche Zerstörung potenzieller Beweismittel, darunter Nachrichten, die auf Signal zwischen Prinz Harry und seinem Geisteschreiber für die Autobiographie "Spare" getauscht wurden.
- Der BBC und der Daily Mail berichteten zudem, dass das Gericht eine umfassende Untersuchung von Prinz Harrys Kommunikationsaufnahmen, einschließlich seines Laptops und seiner SMS- und WhatsApp-Nachrichten, angeordnet hat, um die Verschwundung vermuteter relevanter Dokumente und Nachrichten aufzuklären.