Schüler in Niedersachsen sollen sich nach Ansicht von Sozialdemokraten und Grünen bald in demokratischen Klassenräten organisieren können. Alle Mitglieder einer Klasse könnten gleichberechtigt teilnehmen, unabhängig von ihrer Herkunft, sagte der SPD-Abgeordnete Philipp Mayne bei der Einreichung des entsprechenden Antrags im Landtag am Freitag. Zu den Themen der Klassenkomitees können die Diskussion von Regeln, Feiern, Ausflügen, Projekten oder der Raumgestaltung gehören. „Aber auch der Umfang der Hausaufgaben sollte dort besprochen werden“, sagte Mayne.
Nach Ansicht der SPD-Politiker fördern Klassengremien den gegenseitigen Respekt und die faire Behandlung der Schüler. Gleichzeitig werden sie dadurch in die Lage versetzt, demokratische Grundprinzipien möglichst früh zu erlernen und umzusetzen. Es ist denkbar, dass ein solches Gremium ab der ersten Klasse unter der Kontrolle der Lehrer steht und von der dritten bis zur vierten Klasse mehr Eigenverantwortung für die Schülerschaft übernimmt.
Der CDU-Abgeordnete Karl-Ludwig von Danwitz kritisierte, dass der Antrag „auf wichtige bildungspolitische Themenfelder abzielt“. Die rot-grünen Parteien haben die falschen Prioritäten gesetzt. „Leider können wir ohne genügend Lehrkräfte keine sinnvollen Projekte starten, etwa die Unterstützung von Klassenräten“, sagte von Danwitz.