Eine Nachbildung des römischen Handelsschiffs Pissula wurde am Freitag im Saarland auf einen Schwertransporter verladen, der von Trier nach Cannes fuhr. Ein LKW werde das 16 Meter lange und 5 Meter breite Segelschiff am Montagabend von Dillingen an die französische Mittelmeerküste transportieren, sagte Projektleiter Christoph Schäfer der Nachrichtenagentur dpa. „Wir erwarten, dass das Schiff am Freitagmorgen in die Gewässer östlich von Cannes zurückkehrt.“ Dort werden dann die Leistungsdaten ermittelt.
Die „Bissula“ verließ ihren Liegeplatz in Trier am 13. September in Richtung Dillingen, der Weitertransport folgte kurz darauf. Verzögerungen waren auf fehlende Genehmigungen zurückzuführen.
Die Forscher hoffen, bis Ende Oktober während einer Mittelmeer-Vermessungsfahrt in der Bucht von Cannes Leistungsdaten des Schiffes sammeln zu können. Gemeinsam mit Studierenden und Handwerkern haben sie von 2017 bis 2019 das Segelschiff in Trier originalgetreu nachgebaut. Bei dem Modell handelt es sich um ein Schiff aus dem 3. Jahrhundert, das vor der französischen Küste bei Marseille sank und in den 1980er Jahren als Wrack entdeckt wurde. Bissula war die Geliebte des Dichters Ausonius, der sich ebenfalls in Trier aufhielt.
„Wir sind sehr nah am Original“, sagte Schaeffer. „In der Mosel haben wir schon viel gemessen, aber wir brauchen das Mittelmeer, das wird später ausgewertet.“ Am Freitag schleppte das Wasserstraßenamt Dillingen das Schiff in den saarländischen Hafen und setzte es anschließend mit zwei Kränen auf Tieflader – „Achten Sie besonders darauf, Vibrationen zu vermeiden.“