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Rom-Rückkehrer Gänswein: «Bin auf der Arbeitssuche»

Erzbischof Gänswein liest aus seinem Buch
Erzbischof Georg Gänswein sitzt im Innenhof der Kirchzartener Talvogtei.

Der nach Freiburg übergesiedelte Erzbischof Georg Gänswein will nach eigenem Bekunden in der dortigen Diözese aushelfen, wo er gebraucht werde. «Ich bin jetzt hier, bin auf der Arbeitssuche, sozusagen», sagte der langjährige Privatsekretär des einstigen deutschen Papstes Benedikt XVI. am Donnerstagabend bei einer Buchvorstellung in Kirchzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). In der bisweilen launigen Unterhaltung mit dem Verleger Manuel Herder fiel auch das Wort «Jobcenter».

Papst Franziskus hatte Gänswein Mitte Juni aus dem Vatikan zurück in sein Heimatbistum Freiburg verwiesen. Hintergrund hierfür war Beobachtern zufolge das seit vielen Jahren als schwierig geltende Verhältnis zwischen Franziskus und Gänswein. Der gebürtige Schwarzwälder hatte sich als engster Vertrauter bis zum Tod Benedikts an Silvester 2022 um den emeritierten Pontifex gekümmert. Gänswein veröffentlichte über seine Zeit in Rom das Buch «Nichts als die Wahrheit».

Franziskus habe ihm geraten, erstmal Urlaub zu machen, sagte der 67-jährige Gänswein. Er bestätigte, im Freiburger Priesterseminar zu wohnen. Das Erzbistum hatte im Juli mitgeteilt, dass der bekannte katholische Geistliche regelmäßig Gottesdienste im Freiburger Münster leiten wird. Eine feste Tätigkeit im Erzbistum hat er aber nicht. In Freiburg amtiert Erzbischof Stephan Burger.

Gänswein wurde in Riedern am Wald im Südschwarzwald geboren – als eines von fünf Kindern eines Schmieds und einer Hausfrau. In Freiburg studierte er Theologie. Dort wurde er im Mai 1984 auch zum Priester geweiht. «Ich bin jetzt hier daheim» – mit diesen Worten verabschiedete sich der Rom-Rückkehrer bei seinen Zuhörerinnen und Zuhörern. Veranstalter war die Kirchzartener Bücherstube.

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