Mit Hilfe einer Risikoanalyse wollen Rheinland-Pfalz und die Kreditwirtschaft gegen die zunehmenden Bombenanschläge auf Geldautomaten vorgehen. Das Phänomen Kriminalität werde mit einem gemeinsamen Konzept bekämpft, sagte Innenminister Michael Eblin (SPD) nach Gesprächen mit Vertretern von Sparkassen, Banken und der Polizei am Dienstag in Mainz. Ziel ist es, Anreize für Täter zu reduzieren – zumal die Schadenshöhe und das Risiko unbeteiligter Dritter zunimmt.
Im ersten Schritt solle ein umfassendes Verständnis der Anzahl der Maschinen erfasst und anschließend eine Risikoanalyse für diese Standorte entwickelt werden, erklärte der Minister. Überlegen Sie auf dieser Basis schnell umsetzbare Maßnahmen. „Uns ist bewusst, dass dies auch bedeuten könnte, dass einzelne Geldautomaten-Standorte gemeinsam getestet werden“, sagte Ebling.
Thomas Hirsch, Vorsitzender des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz, sagte das angesichts der zunehmenden Brutalität des Verbrechens, Weitere Schritte sind erforderlich. „Bei Nachrüstungen müssen in allen Regionen an der einen oder anderen Stelle Serviceeinschränkungen umgesetzt werden.“ Das könne etwa Schließzeiten betreffen. Es ist auch möglich, dass Geldautomaten weniger Geld halten oder an einigen Orten ganz entfernt werden.
Rheinland-Pfalz ist laut Minister Ebling eines der am stärksten von der Geldautomatenexplosion betroffenen Länder. Fünf Installationen wurden in diesem Jahr bereits gesprengt, für 2022 werden 56 solcher Taten erwartet. Der im vergangenen Jahr angerichtete Schaden betrug weit über 8 Millionen Euro – etwa 6 Millionen Euro Sachschaden und 2 Millionen Euro Beute.