Archäologen haben im Gewerbegebiet Wedringen-Süd einen 7.000 Jahre alten Kreisgraben entdeckt. „Die Anlage hat einen Durchmesser von 60 Metern und umfasst einen vorgelagerten Graben und drei innere Zaunringe“, sagte Projektleiterin und Archäologin Susanne Friederich am Mittwoch. Es könnte bei religiösen Aktivitäten verwendet worden sein.
Der Durchmesser des freien Raums innerhalb des Kreises beträgt 40 Meter. Es wird auch zwei Eingänge mit Reihen von Außenzäunen geben. Die Hälfte der Anlage wurde bisher entdeckt. Siedlungen bei Haldensleben (Kreis Börde) seien durch den Fund laut Friederich nicht bedroht. Irgendwann, vermutete Friedrich, sei der historische Komplex aufgegeben worden. Aber vor 6.500 Jahren, in der sogenannten „Rössener Kultur“, war der Platz noch etwas Besonderes. „Hier war eine Siedlung, später wurde der Platz mit einem Doppelzaun eingezäunt.“ Gefunden wurden laut Friederich auch 20 Holzkastenbrunnen – 80 x 80 Zentimeter groß.
„Die Bestattungen sind eine Besonderheit“, betont der Archäologe. Während der „Rössen-Kultur“ wurde der Leichnam meist beerdigt. Den Erkenntnissen zufolge wurde der Verstorbene in Weidlingen eingeäschert und die sterblichen Überreste anschließend, wie bei Bestattungen üblich, zusammen mit Beigaben in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt. „Auch Anbauteile wie Steinbeile und Steingefäße brannten vorher, und sie waren sehr heiß – als sie in den Boden gebracht wurden, platzten sie.“ Eine Besonderheit war das Keramikrohrgefäß mit zwei Öffnungen.
Archäologen hoffen, die Ausgrabungen auf dem fast 14 Hektar großen Gebiet bis Ende März fortsetzen zu können.