An den Schulen in Rheinland-Pfalz sind seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als anderthalb Jahren rund 11.000 geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine angemeldet worden. Dazu kommen im selben Zeitraum fast 7800 Schülerinnen und Schüler aus anderen Ländern, wie das Bildungsministerium der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mitteilte.
Sonderklassen für geflüchtete Kinder gibt es in den Schulen in Rheinland-Pfalz nicht. Die Kinder und Jugendlichen würden bei der Einschulung sofort in bestehende Regelklassen aufgenommen und erhielten Deutsch-Intensivkurse mit bis zu 20 Stunden Sprachförderung pro Woche. Dieses Sprachförderkonzept sei ein zentraler Baustein bei der Integration von Flüchtlingen, teilte das Ministerium mit.
Die Kinder und Jugendlichen könnten dabei im Klassen- oder Kursverbund an Sport, Musik oder Englisch teilnehmen, um ihre deutschen Mitschüler kennenzulernen. Das bedeute, dass die Kinder in den Fächern, in denen sie auch ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen folgen können, gemeinsam mit ihren deutschsprachigen Klassenkameraden unterrichtet werden.
Für die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine gelte die allgemeine Schulpflicht in Rheinland-Pfalz, sobald sie in einer Kommune angemeldet wurden. Dies muss laut Ministerium spätestens 90 Tage nach der Einreise erfolgen. Spätestens von diesem Zeitpunkt an bekommen die Kinder und Jugendlichen einen Schulplatz. In Rheinland-Pfalz gebe es keine Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine, die in einer Kommune angemeldet sind und auf einen Schulplatz warten.