Kurz vor der möglichen Evakuierung des besetzten Dorfes Lützerath erwog NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bereits mögliche Folgegespräche über ein entsprechendes Vorgehen der Polizei. Er hoffe, dass “das Ganze” nicht “wie immer” in eine Debatte darüber versinke, ob die Polizei müsse, sagte Reul am Montag im ZDF-“Morgenmagazin”. “Wir haben keine Wahl. Wenn wir nicht wollen, was in anderen Ländern passiert – wo die Menschen wie verrückt auf die Straße gehen, es Unruhen gibt – dann müssen auch die Regeln eingehalten werden”, sagte er.
Der Energiekonzern RWE will, dass Lützerath westlich des Rheinlandes in Nordrhein-Westfalen Kohle abbaut. Die Grundstücke und Häuser dieses landwirtschaftlich geprägten Ortes gehören seit langem zur Rheinland-Gruppe. In den verbliebenen Häusern leben nun Aktivisten, die Widerstand erklärt haben, die früheren Bewohner sind ausgezogen. Daher dürfte eine großangelegte polizeiliche Räumungsaktion unmittelbar bevorstehen.