Für Turbine Potsdam hätte der Beginn einer ohnehin schon kniffligen Rettungsmission nicht schwieriger sein können. Denn in der Bundesliga jagen die Fußballer des FC Bayern München einem fehlerfreien Wolfsburg hinterher, in der Champions League erreichen sie das Viertelfinale. „Wir haben große Ziele und wollen immer hohe Maßstäbe setzen“, sagte Nationalspielerin Sydney Lohmann. Sie und ihre Teamkollegen hoffen auf einen starken Start in die restliche Saison – mit Turbine Potsdam als Tabellenletzter.
Sonntag (13 Uhr, MagentaSport) beschließt die Hinrunde im Karl-Liebknecht-Stadion. Zweitplatzierter mit hohen Anforderungen an einen bröckelnden, kämpfenden ehemaligen Branchenführer. Turbine hat noch 12 Spiele vor sich, um den bevorstehenden Abstieg in die zweite Liga zu vermeiden.
Nach einer desaströsen Hinrunde mit nur einem Punkt aus zehn Spielen sind Potsdam bereits neun Punkte vom 10. Tabellenplatz entfernt. Der zuvor erfolgsverwöhnte und zuletzt zerrüttete Klub braucht zum Start in die Rückrunde eine kleine Siegesserie, um die Hoffnungen auf den Verbleib in der First Division fortzusetzen. Die Chancen, gegen die Bayern eine solche Serie zu starten, sind gering. „In der Rückrunde werden wir alles daran setzen, unsere Ziele gemeinsam zu erreichen“, versicherte Turbine-Mittelfeldspieler Noah Selimhodzic.
Der Blick auf die Uhr helfe der Stimmung nicht, räumt Manager Sven Wigan gegenüber dem rbb ein. Er ersetzte Sebastian Midek nach sechs Spielen.
Immerhin ist die Personalsituation entspannt. Zuletzt brachte Wigan 20 Feldspielerinnen in die Vorbereitung, darunter die beiden Neuzugänge Paige Culver (IFK Karma/Schweden) und Maria Christina Lange (Leipzig Red Bull). Nach dem Sieg im Freundschaftsspiel gegen Slask Wroclaw – dem ersten der Turbine seit September – verloren sie gegen den aufstrebenden Drittligisten 1. FC Union Berlin.
Die Spiele der Bayern nach Bremen (11./H), Duisburg (10./A) und Köln (8./H) dürften entscheidend für den Kampf des sechsmaligen Deutschen Meisters um den Klassenerhalt sein.