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Rente für Feuerwehrleute? Kommunen skeptisch

Feuerwehr
Feuerwehrleute löschen einen Brand im Landkreis Hof.

Der Feuerwehrverband wirbt für mehr Anerkennung für seine ehrenamtlichen Mitglieder – etwa in Form von einer kleinen Rente. Man arbeite an «anerkennenden Elementen seitens des Staates und vor allem seitens der Kommunen für unsere Feuerwehrdienstleistenden», sagte der Chef des Landesfeuerwehrverbandes, Johann Eitzenberger.

Auch der Deutsche Feuerwehrverband macht Werbung für die «Feuerwehr-Rente» – konkret will der Verband, dass Feuerwehrleute etwas früher in Rente gehen können, wenn sie sich lange genug engagiert haben. Im vergangenen Jahr machte in Bayern als erste Kommune die Stadt Aschaffenburg einen Vorstoß und beschloss eine Art Zusatzrente für ihre Feuerwehrleute. Bis zu 840 Euro im Jahr sind möglich – vorausgesetzt, der Feuerwehrmann oder die Feuerwehrfrau sind lange Jahre regelmäßig aktiv. «Wir reden nicht von großen Summen, aber man hat ein kleines finanzielles Plus», sagte Eitzenberger.

Bei den Kommunen stoßen solche Ideen auf Skepsis. «Es gibt keine Rechtsgrundlage», sagte Wilfried Schober, Sprecher des Gemeindetags. Zudem müsse man auch andere Ehrenamts-Bereiche bedenken, könne sich im Fall der Fälle nicht nur auf die Feuerwehren konzentrieren. «Man müsste das ganz große Fass aufmachen.» Auch die Ausgestaltung einer solchen Rente sei schwierig: Welche Kriterien setzt man an? Soll es Abschläge geben?

Eine Rentenzahlung würde einen kompletten Paradigmenwechsel in Sachen Ehrenamt bedeuten. «Das geht an die Grundlagen des Ehrenamts», sagte Schober weiter. Es sei richtig, Ehrenamtlichen Wertschätzung entgegenzubringen. Doch es gebe andere Wege als eine Rente.

«Die Meinungsbildung innerhalb des Bayerischen Städtetags ist derzeit noch nicht abgeschlossen», sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Bernd Buckenhofer. «Insgesamt zeigt sich eine eher zurückhaltende Bewertung: Vor allem werden haushaltsrechtliche Bedenken gegen die Einführung einer sogenannten Feuerwehrrente formuliert.»

Die Stadt Aschaffenburg habe sich für die Rente entschieden, um einen Motivationsanreiz bieten zu können. «Ohne ausreichendes ehrenamtliches Personal müsse laut Einschätzung der Stadt Aschaffenburg zusätzlich hauptamtliches Personal für die Erfüllung der Feuerwehr-Pflichtaufgaben eingesetzt werden, was zu einer erheblichen finanziellen Mehrbelastung der Stadt Aschaffenburg führen würde», sagte Buckenhofer weiter. «Diese Argumentation lässt sich nicht ohne weiteres auf andere Städte oder Gemeinden übertragen. Die Feuerwehrlandschaft in Bayern ist sehr vielfältig gestaltet.»

Der Feuerwehrverband argumentiert, dass auch die Ehrenamtlichen der Feuerwehren im Dienst der Gemeinde oder Stadt stehen: «Auch die freiwillig Feuerwehrdienstleistenden sind für die Kommunen tätig. Sie haben keine regelmäßigen Arbeitszeiten, aber Bereitschaft, 24 Stunden, 365 Tage im Jahr.»

In Bayern gibt es nach Verbandsangaben rund 7700 freiwillige Feuerwehren mit rund 320.000 ehrenamtlichen Feuerwehrmännern und -frauen. Nur die sieben bayerischen Großstädte haben Berufsfeuerwehren.

Grundsätzlich müssen sich die Feuerwehren nach Worten von Eitzenberger keine allzu großen Sorgen um die Mitgliederzahlen machen. «Wir merken weiter ein ungebrochenes Interesse an dem ehrenamtlichen Feuerwehrdienst.» Allerdings unternehme man gemeinsam mit dem Freistaat auch große Anstrengungen, um neue Mitglieder anzuwerben. Zudem laufe derzeit in Zusammenarbeit mit der Fakultät Sozialwissenschaften der TH Nürnberg eine Studie unter der Überschrift «Wer löscht morgen?». Damit wolle man herausfinden, welche Zielgruppen man beispielsweise noch besser ansprechen könne.

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