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Renovierungsplan für Opernhaus nicht mehr durchführbar

Opernhaus Stuttgart
Das Opernhaus Stuttgart spiegelt sich im Eckensee.

Angesichts der Inflation und des Krieges in der Ukraine ist die geplante Sanierung des Stuttgarter Opernhauses aus Sicht des Bundes der Steuerzahler nicht mehr tragbar. „Kanzler Olaf Schulz hat eine Wende angekündigt. Wir leben heute in einer anderen Welt“, sagte Eke Möller, Landesdirektorin der Deutschen Presse-Agentur. Auf diesen Wendepunkt muss sich auch die Politik bei den öffentlichen Ausgaben einstellen. Energiespartricks der Privathaushaltsverwaltung der Politik reichen nicht aus. «Das Land muss seine Ausgaben begrenzen. Eine Möglichkeit besteht darin, Grossprojekte zurückzufahren.»

Möller sagte, die Kantone und Gemeinden sollten ernsthaft prüfen, ob bestehende Gebäude saniert werden können. «Bauen auf Provisorium ist nicht nachhaltig. Sie haben eine begrenzte Lebensdauer. » Der Bund der Steuerzahler ist nicht gegen die Sanierung des Opernhauses. Das muss getan werden. „Aber wenn es eine seriöse und kostengünstige Alternative zum bisherigen Plan gibt, dann sollte dieser der Vorzug gegeben werden.“ Auch Möller sieht die geplante Kreuzbühne kritisch. Dies ist ein weiteres Kostenrisiko, da hier Eingriffe in die historische Bausubstanz vorgenommen werden müssen. Bei einer Kreuzbühne befinden sich links, rechts und hinter der Bühne gleich große Räume, um die gesamte Szenerie schnell wechseln zu können. „Öffentliche Haushalte geraten zunehmend unter Druck, geplante Kulturbauten weiterzuführen, als wäre nichts gewesen.“

Sanierung des 100 Jahre alten Opernhauses am Stuttgarter Schloss Der Garten ist Gegenstand politischer Debatten seit viele Jahre. Es ist renovierungsbedürftig und platzt aus allen Nähten. Auch wird mehr Platz benötigt, etwa Proberäume, das Dach von 1911 ist marode, die Bühnentechnik veraltet, die Verpflegung nicht mehr zeitgemäß.

Die städtische Projektgesellschaft Stuttgart und das Land koordinieren die Planung und Umsetzung des Projekts. Länder und Städte wollen sich die Kosten dafür teilen. Allerdings wurde die Tragfähigkeit des bisherigen Budgets von über 1 Milliarde Euro stark in Frage gestellt. Auch der Nationale Rechnungshof hat angesichts der Krise eine Überprüfung des Systems gefordert. Die CDU-Bundestagsfraktion pocht darauf, dass günstigere Alternativen nicht außer Acht gelassen werden.

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