Lieder bei Gottesdiensten müssen sich nach Ansicht des neuen Rektors der Hochschule für katholische Kirchenmusik (HfKM) in Regensburg von Alltagsmusik unterscheiden. «Es braucht mehr als eine Heavy-Metal-Stilkopie oder einen Rap, unterlegt mit einem neuen Text und dann haben wir schon eine moderne Kirchenmusik», sagte Franz Josef Stoiber der «Mittelbayerischen Zeitung» vom Samstag. «Das Besondere an Kirchenmusik ist: Man gibt den Menschen eine Hoffnung auf etwas Höheres, auf Gott hin. Wenn das alles gleich klingt, in der Disco, im Kaufhaus und im Gottesdienst, dann machen wir uns überflüssig.»
Seit dem 1. Oktober ist Stoiber im Amt – und freut sich über den Masterstudiengang Neue Geistliche Musik, den seine Hochschule nun anbietet. «Die Dozenten, die ihn leiten, sind sehr offen und zeigen sich sensibel in Bezug auf liturgische Anforderungen. Das ist wichtig, um neue Einflüsse zu integrieren», erklärte Stoiber und nannte als Beispiel neue Instrumente wie Schlagwerk oder neue Strömungen aus anderen Ländern.
Zudem glaubt er an die Attraktivität der Kirchenmusik. «Schauen Sie, wie viele Laienchöre Kirchenmusik aufführen, gerade die großen und bekannten Sachen wie Bach und Mozart, Musik aus allen Jahrhunderten. Sie ist Aushängeschild für die Kirche.»