- 5 Punkte (von 5 Punkten)
- Eine berührende Kriminalgeschichte über häusliche Gewalt
Was ist falsch?
"Polizeiruf 110" aus Rostock - Reise ins Herz der Dunkelheit: König und Bogen starren in den Abgrund
Vor 15 Jahren verschwand die Teenagerin Jessica spurlos. Jetzt wurde ihre DNA am Tatort eines ermordeten Arztes gefunden. Die Kommissarinnen Katrin Koenig (Anneke King-Sarnau) und Merry Bowie (Lena Beckmann) treffen auf eine zutiefst verunsicherte Familie: Mutter Evelyn Sontag (Judith Engel) glaubt immer noch, dass ihre Tochter noch lebt. Ihr Mann Robert (Holger Daemgen) hat dieses Thema bereits beendet. Und Sohn Henrik (Adrian Grünewald) ist seit dem Verschwinden seiner Schwester völlig verwirrt. Um zu verstehen, was jetzt passiert, müssen Ermittler in die Vergangenheit eintauchen.
Warum lohnt es sich, „Alarm 110: Nur Geister“ zu rufen?
„In den meisten Fällen erleben Kinder und Jugendliche sexuelle Gewalt innerhalb ihrer Kernfamilien“, bestätigte die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung. Dieser „Ruf 110“ zeigt, wie verheerend Missbrauch für eine Familie sein kann. Frauen, die ein Auge zudrücken, werden so zu Mittätern. Brüder und Schwestern, die diese schrecklichen Taten miterlebt haben – aber nicht ernst genommen werden und deshalb schweigend leiden. Die Täter verbringen ihr ganzes Leben damit, darauf zu warten, dass ihre Verbrechen aufgedeckt werden. Vor allem die Opfer, denen die schrecklichen Verbrechen, die gegen sie begangen wurden, das Herz brechen. Und die Familie weigert sich, ihren Schmerz anzuerkennen.
Vor allem die Schauspielerin Judith Engel vermittelt ein Gefühl dafür, wie sich Schmerz körperlich manifestiert: Ihr gelingt das Porträt einer Mutter, die durch jahrzehntelange Unterdrückung körperlich und geistig erschöpft ist.
Irgendwelche Sorgen?
An diesem berührenden Film (Autor: Astrid Strohe, Regie: Andreas Herzog) ist nichts auszusetzen. Das einzige, was Kritik wert ist, ist der Sendetermin. In der Woche vor Heiligabend dürften viele Zuschauer darauf verzichtet haben, sich etwas Besinnlicheres anzusehen – was schade wäre.
Ausschussmitglieder?
Auch Katrin König muss sich mit Geistern aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen: Sie wird von einem Mann heimgesucht, der sich als ihr Vater herausstellt. Melly Böwe hingegen muss sich den Sticheleien des Kollegen Volker Tisler (Josef Heinert) erwehren, der sich bei der Beförderung übergangen fühlt und Frauen offenbar hinterlistig hintergeht. Der Anführer ist unzufrieden.
Öffnen oder schließen?
Im Vergleich zu „Crime Scene“ aus Munster von letzter Woche ist dies kein Wohlfühl-Krimi für die Weihnachtszeit. Ihr solltet trotzdem zuhören – es lohnt sich!
Kommissare Böwe und König haben kürzlich diese Fälle untersucht:
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Quelle: www.stern.de