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Regionen schrillen nach Finanzentscheidung

Kurz vor Weihnachten kam eine schlechte Nachricht: Die Finanzen im Süden Sachsen-Anhalts mussten saniert werden. Die Regionen warnten davor, dass dies weitreichende Auswirkungen auf das ganze Land haben könnte.

André Schröder, Landrat von Mansfeld-Sudalz. Foto.aussiedlerbote.de
André Schröder, Landrat von Mansfeld-Sudalz. Foto.aussiedlerbote.de

Kommunen - Regionen schrillen nach Finanzentscheidung

Nach dem Ende des Finanzstreits in der Region Mansfeld-Sudaz warnte das Regierungspräsidium Sachsen-Anhalt vor weitreichenden Folgen. „Das hat uns überrascht“, sagte Heinz-Lothar Thiel, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Presse-Agentur. „Finanzielle Ressourcen gehen in den Regionen völlig verloren.“ „Wir müssen jetzt mit dem Land darüber diskutieren, wie wir die Finanzierung der Regionen sicherstellen können.“

Der Kreis Mansfeld-Südharz gab am Freitag bekannt, dass er Soforthilfen der Landesregierung beantragen muss. Hintergrund ist das Scheitern eines Rechtsstreits um die sogenannte Regionalbesteuerung. Wie Landesrat Andre Schröder (CDU) sagte, habe die Region auf einen Schlag 157 Millionen Euro verloren. „Mit der verpflichtenden Ermäßigung der Bezirksbeiträge konnte die Bezirksregierung ihre gesetzlichen Aufgaben nicht erfüllen.“

Diese Bezirke verfügen über keine eigenen Steuereinnahmen. Die Mittel zur Erfüllung ihrer Mission erhalten sie von Staaten und Regionen Kommunen über Steuern. Mehrere Städte und Gemeinden sind gegen die Zahlungen vorgegangen und haben im Juni 2023 einen Prozess vor dem Verwaltungsgericht Halle gewonnen. Nach Angaben der Region Mansfeld-Sudaz hat das Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt eine Berufung gegen das Urteil nicht zugelassen.

Dies könnte weitreichende Folgen für die kommunale Finanzausstattung in ganz Sachsen-Anhalt haben. Laut Landrat Schroeder entschied der Richter, dass die Höhe der Steuer rechtswidrig sei, wenn ein Viertel der Stadt chronisch defizitär sei. „Die Steuer ist zu hoch, weil viele Gemeinden zu arm sind.“ Demzufolge werden die Regionalsteuern Mansfeld-Südharz für die Jahre 2023 und 2024 gesenkt, wobei es auch für die Vorjahre Anpassungen gibt.

Da viele Gemeinden in Sachsen-Anhalt Defizite verzeichnen, könnte dies auch andere Regionen betreffen. „Wir sehen, dass die finanziellen Ressourcen der Bezirke gefährdet sind“, sagte Thiel. „Sollte sich das Problem nicht von selbst lösen, müssen wir gegen das Finanzausgleichsgesetz vorgehen.“

Erst letzte Woche hat der Landtag eine Reform des Finanzausgleichsgesetzes beschlossen. Ab 2024 erhalten die Kommunen insgesamt 249,6 Millionen Euro vom Land, davon sind 126,6 Millionen Euro für Regionen vorgesehen. Thiel sagte, dies würde nicht zur Lösung der Steuererhebungsprobleme des Bezirks beitragen. Mit dem Geld sollen höhere Kosten für Flüchtlinge, Staatsbürgergelder und andere Sozialleistungen gedeckt werden.

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Quelle: www.stern.de

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