Nach einer Welle der Kritik will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Sparpläne zur Sicherung der Zukunft Hunderttausender junger Arbeitsloser kippen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Regierungskreisen.
Um den Bundeshaushalt 900 Millionen Euro einzusparen, sollen Arbeitslose unter 25 Jahren nicht mehr von Jobcentern betreut werden; Arbeitsagenturen.
Die Kosten werden nicht mehr vom Bund, sondern von der Arbeitslosenversicherung getragen. Doch bei Jobcentern, Grünen-Bündnis-Partnern und dem Bundesrechnungshof stoßen die Pläne auf wenig Gegenliebe. Sie warnten, dass die rund 700.000 Betroffenen keine bessere Versorgung erhalten würden.
Änderung der Zuständigkeiten
Jobcenter betreuen künftig weiterhin Menschen unter 25 Jahren. Stattdessen sollten unterschiedliche Zuständigkeiten von den Jobcentern auf die Agenturen für Arbeit übertragen werden – so sollen im Sozialhaushalt des Bundes ebenso hohe Einsparungen erzielt werden.
Der neue Plan sieht vor, dass die Agenturen für Arbeit künftig für die Auszahlung von Bürgerleistungen verantwortlich sind. Begünstigte jeden Alters sollten eine Weiterbildung erhalten. Die Agentur sollte auch für die berufliche Rehabilitation zuständig sein. Hale soll der Ampel-Fraktion den neuen Vorschlag vorgelegt haben, den sie nun prüfen will.
„Wenn sich abzeichnet, dass man seine Ziele nicht erreichen wird, weil der Widerstand zu groß ist, dann muss man gegensteuern“, hieß es in Regierungskreisen zum Planwechsel.
Warnung vor „radikalen Systemänderungen“
Arbeitsämter kümmern sich um Menschen, die Sozialleistungen beziehen. Wenn beispielsweise eine Person, die bisher Arbeitslosenversicherungsbeiträge gezahlt hat, ihren Arbeitsplatz verliert, ist die Agentur für Arbeit zuständig. Das Netzwerk der Bundesjobcenter warnte, dass „radikale institutionelle Veränderungen“ weitreichende Folgen haben würden.
Der Grünen-Sozialpolitiker Frank Bsirske warf Arbeitsminister Heil vor, im Bundestag „gesellschaftliche und beschäftigungspolitische Lücken“ zu schaffen. Care Network“ und seine Sparpläne. Jetzt sagte Bierske der Nachrichtenagentur dpa: „Wir begrüßen die Bereitschaft des Ministers, die Sache noch einmal zu überdenken.“ „Eine Verlagerung der Weiterbildung auf Arbeitsagenturen würde deren Aufgabe eher entsprechen.“ Heils Abteilung geht davon aus, dass sein Unternehmen insgesamt 1,5 Milliarden Euro einsparen wird, was eine „sehr schmerzhafte Einsparung“ sei. Davon seien 9 Die Milliarde soll in Bürgergeldern eingezahlt werden, also im Sozialversicherungsgesetz II. Leistungskürzungen werden jedoch nicht in Betracht gezogen. Darüber hinaus müssen die Arbeitsämter bei Ersparnissen auch die Belastung reduzieren.
Reduzierung der Belastung der Arbeitsämter
Betroffene Menschen sollten bereits jetzt an Arbeitsämter verwiesen werden, wo in Zukunft Hilfe geleistet wird, wenn sie erkennen, dass sie einen Weiterbildungsbedarf haben. Auch die Rückkehr von Fachkräften in den Beruf wird dort organisiert Nach Angaben der Regierung sind derzeit jedes Jahr rund 45.000 Menschen betroffen.
Alle Leistungsberechtigten, auch junge Menschen, sollen weiterhin von den Jobcentern betreut werden, da diese darüber informiert werden Die Arbeitsagenturen können ihrerseits bei der Fortbildungsberatung auf vorhandenes Fachwissen zurückgreifen.
Das Arbeitsministerium sieht die Änderungen am Sparprogramm als „eine Lernpolitik“. Sie sei „manchmal ermüdend“. ” , aber für die Betroffenen geht es um den Erfolg. Auf den Weg gebracht wird das neue Programm durch eine Novelle des Haushaltsfinanzierungsgesetzes.