Nach einem trockenen Sommer 2022 haben starke Winterniederschläge die Grundwassersituation in Rheinland-Pfalz entspannt. Nach Angaben des Umweltministeriums lagen die Regen- oder Schneefälle von Oktober bis Dezember leicht über dem langjährigen Durchschnitt von 1932 bis 2021.
„Insbesondere die relativ hohen Niederschläge im Oktober 2022 führen zur Wiederauffüllung von Bodenwasserspeichern und schaffen damit günstige Voraussetzungen für eine gute Grundwasserneubildung während der entwachsenen Zeit“, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Ob die Grundwasserneubildung den ganzen Winter hindurch gut bleibt, kann jedoch erst im April beurteilt werden. Ob es im Sommer zu einem Engpass in der Wasserversorgung kommt, ist noch nicht abschätzbar.
Hochgerechnete Modelle bis 2100 deuten darauf hin, dass zukünftige Grundwasserneubildungsraten auch niedriger sein könnten. Das Ministerium erwartet jedoch, dass sich dieser auf dem aktuellen Niveau stabilisiert.
Das Ministerium aktualisiert derzeit den Wasserversorgungsplan 2022. Staatssekretär Erwin Manz (Grüne) erklärte, dies sei die Grundlage für die langfristige Sicherung einer öffentlichen Trinkwasserversorgung. Im Vordergrund steht die Anpassung an Niedrigwasser und Trockenheit sowie hohe Temperaturen. Die durchschnittliche jährliche Grundwasserbildung ist in den letzten 20 Jahren im Vergleich zum langjährigen Mittel um etwa 25 % zurückgegangen. „Dadurch wird unsere künftige Gesamtwasserverfügbarkeit sinken, denn 97 Prozent unseres Trinkwassers stammen aus Grundwasser“, sagt Manz. Es könnte zukünftig auch zu regionalen Versorgungsengpässen kommen.