Nach Angaben des Innenministeriums ist die Zahl rechtsextremistischer Aktivitäten im Land Brandenburg im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Insgesamt verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 35 rechtsextreme Taten wie Kundgebungen, Informationsstände oder Kranzniederlegungen, wie aus den Antworten des Ministeriums auf Fragen der Linken-Landtagsabgeordneten Andrea Johlige hervorgeht. Im Jahr 2021 meldete die Polizei 53 neonazistische und rassistische Aktivitäten. Die Zahl der rechtsextremen Konzerte war im vergangenen Jahr gleich hoch wie im Vorjahr, als es sechs solcher Konzerte gab.
Auch die Zahl der Teilnehmer an rechtsextremen Aktionen ging 2022 deutlich zurück: Knapp 1.300 wurden insgesamt registriert, gegenüber knapp 1.900 im Jahr 2021. Ein Strategiewechsel sei zu beobachten, sagte Johlige. “Die Rechte setzt jetzt immer mehr auf kleine Veranstaltungen wie Kranzniederlegungen oder Helden-Ehrungen statt auf große Kundgebungen.”
Stattdessen versuchen Rechtsextreme, sich den Protesten gegen die Corona-Politik anzuschließen, erklärte der Abgeordnete. Diese Proteste wurden von den Behörden jedoch nicht als rechtsextremistisch eingestuft und daher nicht in diese Statistik aufgenommen.