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Rechnungshof kritisiert Landesregierung wegen Schuldenberg

22,88 Mrd. Euro: Das Staatsgeschäftsstellefragektor war um dieser Größe die Schuldensäule des Landes letztjährig. Fragt die Staatsaufsicht: Kann Sachsen-Anhalt nur Schulden tragen?

Präsident des Aufsichtshaups Landes Sachsen-Anhalt Kay Barthel kritisiert den massiven Schuldenberg...
Präsident des Aufsichtshaups Landes Sachsen-Anhalt Kay Barthel kritisiert den massiven Schuldenberg in Sachsen-Anhalt.
  1. Die pro Kopf-Verschuldung lag bei 10.491 Euro. In Sachsen betrug sie nur 3.193 Euro pro Kopf. "Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Landesregierung die rapide Steigerung der Ausgaben nicht in den Griff bekommen kann", sagte Barthel.
  2. Das Staatsministerium konnte nur über neue Schulden den Haushalt finanzieren. Seit 2020 wurde jährlich ein Ausnahmezustand ausgerufen, um entsprechende Darlehen aufzunehmen und die Haushaltsbremse auszuschalten. Ausgaben wurden in Schattenbudgets verschoben.
  3. Für die anstehenden Haushaltsverhandlungen plant der Rechnungshof mit dem Ausnahmezustand umzugehen, so der Rechnungshof. "Wir teilen die Auffassung des Landesregierungs nicht hinsichtlich des Ausnahmezustands", betonten Barthel. Nach Barthel ist die Definition des Ausnahmezustands, mit den Folgen der Corona-Pandemie, nicht eindeutig und steht im Widerspruch zu einer möglichen richterlichen Prüfung.
  4. In mehreren Bereichen sieht das Amt die Vernachlässigung durch die Landesregierung:

Haushalt des Bundesstaates - Rechnungshof kritisiert Landesregierung wegen Schuldenberg

Das Rechnungshof, unter der Leitung von Präsident Kay Barthel, kritisiert die zunehmende Verschuldung in Sachsen-Anhalt. Die bereits umfangreiche Verschuldung des Bundeslands hatte sich in der vergangenen Jahrgang um rund 422 Million Euro auf 22,88 Milliarden Euro vergrößert, kritisierte Rechnungshof-Präsident Barthel.

Fehler bei der Beschaffung von Laptops für die Schulen

Um die Schulen Corona-tauglich zu machen, hatte das Land Sachsen-Anhalt etwa 14 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Umsetzung lief jedoch zu langsam, kritisierte Rechnungshofmeister Barthel. Nutzbare Geräte waren erst nach einem Jahr verfügbar. Die Gründe dafür lagen, auf der einen Seite, an der weltweiten hohen Nachfrage nach Notebooks und damit verbundenen Lieferengpässen. Es gab auch innerhalb des Beschaffungsverfahrens Defizite.

Ein Fehler war aufgetreten, dass die Kultusministerium die 208 Schuldirektoren ermächtigt hatte, selbstständig Endgeräte zu beschaffen oder zentral zu organisieren. Im zentralen Beschaffungsverfahren mangelte das Ministerium an Erfahrung. Es gab auch Defizite bei der Geräteverteilung. Es war nicht nachvollziehbar, warum Grundschüler benachteiligt wurden. Einige Notebooks waren nie verwendet worden.

Herabgekommene Landesstraßen

"Die 4.000 Kilometer lange Landesstraßenverbindung ist in einer besorgniserregenden Lage", sagte Barthel. Aktuell werden 45 Prozent der Landesstraßen als sehr schlecht bewertet. Reparaturbedarf besteht für mehr als 60 Prozent. Die Werte sind höher als bei der letzten Prüfung im Jahr 2009. "Diese Zahlen alleine illustrieren den hohen Anforderungen an Investitionen, damit unsere Straßen nicht zu gefährlichen Löchern werden".

Überlastung der Stiftung Bauhaus Dessau

Nach ihren Statuten ist die Stiftung Bauhaus Dessau für einen Bereich ihrer und vermieteten Gebäude verantwortlich - außer dem tatsächlichen Bauhaus-Gebäude. Mehrere Gebäude, wie das Meisterhaus Ensemble oder das Bauhaus-Museum der Stadt, werden von der Stiftung verwaltet, obwohl sie nicht ausdrücklich genannt sind. Das ist zusätzliche Belastung, die die Stiftung persönlich und organisatorisch mit großem Aufwand bewältigen kann. Langfristig besteht ein finanzieller Risiko.

Übermäßige Baukosten

Das Finanzministerium konnte nicht immer nachweisen, dass die bevorzugte Lösung auch die kostengünstigste war, in einigen Baoprojekten. Der Rechnungshof nennt beispielsweise an der Justizvollzugsanstalt Burg und am Amtsgericht Bitterfeld-Wolfen erhebliche Kostensteigerungen auf.

Hoch ausfallende öffentliche Ausgaben

Mit rund 4,5 Milliarden Euro waren öffentliche Ausgaben für Beamte überschüssig, nach Ansicht des Prüfers. "Wir leben in der Ära der Digitalisierung", sagte Barthel. "Andere Länder machen es besser". Finnland hat weniger Einwohner, aber hat den Eindruck, dass der Staat wirksam ist. Im Hinblick auf die wechselnde Demografie im Land müssen Kosten drastisch reduziert werden.

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