Der Staatsrechnungshof hat die staatliche Finanzierung der geplanten Batteriefabrik in Dithmarshin durch den Notkredit der Ukraine kritisiert. „Es ist zweifelhaft, ob die Weiterentwicklung des Northvoort-Versöhnungsplans ein Projekt ist, das in einem direkten ursächlichen Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine steht“, sagte die Präsidentin des Rechnungshofs, Gaby Schäfer, am Donnerstag gegenüber der dpa. Der NDR hatte zuvor über Pass berichtet.
„Nach Einschätzung des Landesrechnungshofes liegen keine Notfälle außerhalb der Kontrolle des Landes vor“, sagte Schäfer. Aber das ist der Standard, den die Verfassung für die Verwendung von Notkrediten anwendet. „Damit soll in erster Linie die Konjunktur in einem anerkannt innovativen Industriesektor angekurbelt werden. Allerdings werden solche Förderprogramme in der Regel aus laufenden Haushaltsmitteln und nicht aus Notkrediten finanziert.“
Die haushaltspolitische Umsetzung der Auch beim Rechnungshof wurde eine Frage gestellt. „Warum jetzt 137 Millionen Euro in einen Sonderfonds überweisen, anstatt sie als Kreditermächtigung im Staatshaushalt zu belassen“, sagte Schaeffer. Um Zugang zu dem Sonderfonds zu erhalten, musste der Staat 137 Millionen US-Dollar am Kreditmarkt aufnehmen und 3 Prozent Zinsen zahlen.
FDP und SSW hatten die geplante Umverteilung zuvor scharf kritisiert. Am Dienstag einigte sich die schwarz-grüne Koalition mit der SPD auf den Abzug der Notkreditmittel. Bisher plante Schwarz-Grün im 50-Millionen-Euro-Budget nur einen Teil des Landes. Darüber muss nun der Landtag entscheiden.
Northvolt plant den Bau einer Batteriefabrik für Elektrofahrzeuge in der Nähe von Hyde. Der Plan sieht eine Investition von 4,5 Milliarden Euro, die Schaffung von 3.000 Arbeitsplätzen und die Produktion von Batterien für 1 Million Elektrofahrzeuge pro Jahr vor. Angesichts der geplanten Zuschüsse von Bund und Ländern muss die EU jedoch zunächst grünes Licht geben.