Reallohn ist der Lohn, der unter Berücksichtigung der Inflation oder anders ausgedrückt, unter Berücksichtigung der Menge an Gütern und Dienstleistungen berechnet wird, die dafür gekauft werden können.
Im vergangenen Jahr ist sie in Deutschland am stärksten in den letzten 15 Jahren gesunken.
Obwohl im Jahr 2022 der nominale Lohn um 3,4 % gestiegen ist, hat die rekordhohe Inflationsrate von 7,9 % diesen Anstieg vollständig zunichte gemacht, da die Kaufkraft negativ war.
Reallohn in Deutschland ist gesunken
Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes sank der durchschnittliche Jahresverdienst um 4,1 %.
Das Jahr 2022 war auch das dritte Jahr in Folge, in dem der reale Lohn in Deutschland gesunken ist. Im Jahr 2020 trug insbesondere die Zunahme von Kurzarbeit im Zusammenhang mit der Pandemie zur negativen Entwicklung des nominalen und realen Lohns bei.
Dennoch war im Jahr 2021 und insbesondere im Jahr 2022 die hohe Inflationsrate der Hauptfaktor, der das Wachstum des nominalen Lohns einschränkte.
Experten zufolge ist die Prognose für das Jahr 2023 positiver, da alle führenden Wirtschaftsinstitute eine sinkende Inflation erwarten.
Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) prognostiziert beispielsweise eine Inflationsrate von 5,4 %, die bis zum Jahr 2024 auf 2,2 % sinken soll. Das Bundesministerium für Wirtschaft erwartet, dass der Bruttoverdienst pro Arbeitnehmer in diesem Jahr um 5,2 % steigen wird.
Im Jahr 2023 wird ein Wirtschaftswachstum von insgesamt nur 0,2 % erwartet.
In vielen Branchen wurde auch eine Lohnerhöhung vereinbart – einige davon erheblich. Zum Beispiel werden etwa 3,9 Millionen Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie in zwei Schritten um 8,5 % erhöht und erhalten zusätzlich eine Einmalzahlung von 3.000 Euro.
Andere Branchen wie die Post streiken für eine Lohnerhöhung von 15 % aufgrund der Inflation, und in Deutschland könnten bald umfangreiche Streiks im öffentlichen Sektor beginnen, da Gewerkschaften eine Lohnerhöhung von 10,5 % fordern, insbesondere für Müllabfuhrkräfte, Kindergärtnerinnen, Krankenschwestern, Ärzte, Anwälte und Busfahrer.