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Räuberbande verurteilt: Bürgermeister in Ketten zurückgekehrt

Prozess um Einbruchserie bei Neuss
Ein Anwalt steht vor der Anklagebank im Landgericht Mönchengladbach.

Das Landgericht Mönchengladbach hat am Dienstag vier Mitglieder einer Diebbande wegen schweren Einbruchdiebstahls und Bandendiebstahls verurteilt. Der 40-jährige Anführer der Bande wurde zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, ein 19-jähriger Komplize zu drei Jahren und acht Monaten. Zwei Mitangeklagte im Alter von 18 und 19 Jahren erhielten Bewährungsstrafen von 14 bzw. 20 Monaten. Zudem wurde eine Einziehung von 100.000 Euro angeordnet.

Diebe drangen zwischen Weihnachten und Anfang März 2023 in Firmen, Wohnungen, Werkstätten, Apotheken und Häuser im Rhein-Kreis Neuss ein. Im Jüchener Rathaus gehörten auch der Dienstwagen und die Bürokette des Bürgermeisters zur Beute. Im Laufe des Prozesses tauchte die Bürokette erneut auf. Unerwartet wurde es an eine Anwaltskanzlei geschickt. Mehr als 30 Autos im Wert von fast 1,5 Millionen Euro wurden gestohlen. Neun Fahrzeuge, darunter ein Firmenwagen, wurden später verbrannt.

Zu Beginn des Prozesses sagten der 40-Jährige und seine beiden Mitangeklagten, dass sie ihre Taten bereuten und in Zukunft mehr aus ihrem Leben machen wollten. „Ich möchte, dass wir alle bestraft werden“, sagte der jüngste Angeklagte. Der 18-Jährige packte kurz nach seiner Festnahme im April seine Koffer aus. Er und ein zweiter Angeklagter sind auf der Flucht, zwei weitere sitzen in Untersuchungshaft.

Kurz nachdem der Diebstahl aufgeklärt wurde, wurde bekannt, dass der 40-jährige Mann die Ermittler möglicherweise persönlich auf die Spur der Bande gebracht hatte. Er wurde beim Fahren in der Nähe des Tatorts gefunden. So fand ihn die Polizei schließlich.

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