Nach dreijähriger Bauzeit wird das sanierte und denkmalgeschützte Neubrandenburger Rathaus an diesem Samstag offiziell übergeben. Am Mittwoch sagte ein Stadtsprecher, es würden auch Zeugen der Schöpfung von 1969 erwartet. Der massive vierschalige Betonbau wurde vom Binzer Architekten Ulrich Müther (1934–2007) entworfen. Unweit des Lake Torrens erstreckt sich das überwiegend weiße Rathaus mit einer Fläche von 42 x 42 Metern.
Die Sanierung kostete rund 6,6 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden 3,8 Millionen Euro für die Modernisierung funktionaler Erweiterungen aufgewendet, so dass insgesamt 10,4 Millionen Euro mit staatlicher Hilfe investiert wurden, also etwa 20 % mehr als ursprünglich kalkuliert.
Das Rathaus wird vor allem für den Schul- und Vereinssport genutzt, Großveranstaltungen wie Messen, Konzerte und Festtänze finden dort wieder statt. Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witte (parteilos): „Soweit ich weiß, ist dies das einzige Hallengebäude in Muser, das seit langem dem gleichen Zweck dient, insbesondere dem Sport.“ In Neubrandenburg gibt es ein zweites Betongebäude, die katholische Kirche, entworfen vom Architekten Muser, national und international bekannt für mehr als 70 markante Betongebäude und HEPA-Schalenkonstruktionen. Die Hypar-Schale ist eine dünne Betonkonstruktion, die große Spannweiten ermöglicht.
Der Warnemünder Teepott, die Kuppel des Berliner Planetariums, das Seerosencafé in Potsdam, eine weitere Kirche in Rostock und der berühmte deutsche Seenotrettungsturm Müther stammen alle von Müther Binz.