Weil er Schmiergelder in Höhe von 2,3 Millionen Euro angenommen haben soll, steht ab diesem Dienstag (9.00 Uhr) ein Krankenkassen-Mitarbeiter aus Schleswig-Holstein vor dem Landgericht Bielefeld. Der 58-Jährige war jahrelang bei einer Krankenkasse mit Sitz in Hamburg für die Auswahl von Finanzanlagen mitverantwortlich. In dieser Rolle, die er bis 2017 angestellt, später freiberuflich ausführte, soll er von 2013 bis 2019 immer wieder Geld angenommen haben. Im Gegenzug soll er bestimmte Finanzprodukte ausgewählt oder diese bei seinen Vorgesetzten vorschlagen haben, so das Gericht.
Die Schmiergelder sollen ihm von einem ehemaligen Mitarbeiter einer Großbank, dessen Rolle in einem anderen Verfahren untersucht wird, sowie einem selbstständigen Anlageberater angeboten worden sein. Ein Teil der Bestechungsfälle sei allerdings verjährt. Angeklagt ist der 58-Jährige zudem wegen Steuerhinterziehung: Er hatte das Schmiergeld dem Finanzamt gegenüber verschwiegen und soll damit Steuern in Höhe von rund 800.000 Euro hinterzogen haben.