In München steht ein Mann wegen Geiselnahme und besonders schwerer sexueller Nötigung vor Gericht. Er soll im Januar 2022 bei einer Verkehrskontrolle in das Auto einer Frau gestiegen sein, sie mit einem Messer bedroht und entführt haben. Anschließend versuchte er laut Staatsanwaltschaft, sie zu vergewaltigen. Der Prozess gegen den 26-Jährigen am 1. Landgericht München hat am Mittwoch begonnen – mit rund zweieinhalb Stunden Verspätung, weil die psychiatrische Klinik, in der sich der türkische Angeklagte derzeit aufhält, seinen Gerichtstermin vergessen hat.
Laut Anklageschrift schloss der Mann die Türen ab und zwang den 25-Jährigen, an einen abgelegenen Ort zu fahren. Er soll sie gezwungen haben, sich auszuziehen, bevor er versuchte, sie zu vergewaltigen. Laut Staatsanwaltschaft zitterte sie vor Angst – und floh schließlich nackt durch den Schnee. Der Angeklagte äußerte sich am Vormittag zunächst nicht zu den Vorwürfen und gab am frühen Nachmittag eine Verteidigungserklärung ab.