Sachsen geht davon aus, dass die Zahl der Schüler an allgemeinbildenden Schulen bis 2026 steigen und dann sinken wird. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Prognose des Statistischen Landesamtes Kamenz hervor. Bis dahin werden 7 % mehr Kinder und Jugendliche in öffentlichen und privaten Schulen unterrichtet als heute. In diesem Studienjahr sind es rund 405.000 Studierende, im Studienjahr 2025/26 dürfte die Zahl zwischen 423.600 und 434.700 liegen – abhängig von der jeweiligen demografischen Entwicklung im Freistaat.
Statistiker erwarten eine Trendwende: Hochrechnungen zufolge könnten im Schuljahr 2040/2041 13 % weniger Jungen und Mädchen in den Klassenzimmern sein als heute.
Allerdings ist die Entwicklung laut Statistik regional unterschiedlich. Während die Zahl der Schüler in den beiden sächsischen Großstädten Dresden und Leipzig in den nächsten zwei Jahrzehnten weiter steigen wird, ist die Situation in den Schulbezirken unterschiedlich: Im Schulbezirk Leipzig wird die Zahl der Schüler voraussichtlich weiter steigen, während in In anderen Bezirken wird es abnehmen. Die größten Rückgänge werden für das Vogtland vorhergesagt. Im Jahr 2040/41 könnten die Schülerzahlen an allgemeinbildenden Schulen je nach Entwicklung zwischen 19 % und 25 % niedriger ausfallen als im laufenden Schuljahr.
Die Bildungsgewerkschaft GEW forderte die Politik auf, entsprechend auf die Prognosen zu reagieren. „Ein wesentlicher Treiber des aktuellen Lehrermangels ist, dass wir uns in der Vergangenheit am unteren Ende der Prognose orientiert haben und daher zu wenig Lehrer eingestellt haben“, sagte Landesvorsitzender Burkhard Naumann. „Wir hoffen, dass die bundesweite Politik aus diesen Fehlern lernt.“ Nötig sei laut GEW ein neuer Bildungsplan mit zusätzlichen Investitionen, in dem Maßnahmen zur Bekämpfung des Lehrermangels gebündelt und deutlich ausgeweitet werden müssten.
Die Schülerprognosen des Statistischen Landesamtes basieren auf der amtlichen Schulstatistik für Sachsen und regionalen Bevölkerungsprognosen.