Nach einer Pro-Palästina-Mahnwache am Brandenburger Tor in Berlin am Dienstagabend sind nach Angaben der Polizei Einsatzkräfte angegriffen worden. Personen hätten versucht, noch zum Platz des 18. März zu gelangen, teilte die Polizei auf der Plattform X, früher Twitter, mit. «Dabei wurden auch unsere Einsatzkräfte angegriffen.» Nach mehreren Lautsprecherdurchsagen mit der Aufforderung, den Ort zu verlassen, sei die unerlaubte Ansammlung aufgelöst worden.
Mehr als 300 Menschen hatten sich laut Polizei spontan am Brandenburger Tor versammelt und am Pariser Platz eine friedliche Mahnwache abgehalten. Nach Schätzung eines dpa-Fotografen waren es rund 1000 Menschen. Die Straße des 18. März befindet sich auf der anderen Seite des Brandenburger Tors.
Wegen des Aufrufs zu einer nicht angemeldeten Pro-Palästina-Demonstration war die Polizei am Dienstagabend zudem in Neukölln im Einsatz. «Im Bereich Sonnenallee und Pannierstraße wurde durch teilweise vermummte Personen mehrfach Pyro gezündet», teilte die Polizei auf X mit. Nach Angaben des Lagezentrums der Polizei gab es im Internet einen Aufruf zur Teilnahme an einer Demonstration, die aber nicht angemeldet gewesen sei.
Nach Beobachtung eines dpa-Reporters hatten sich in der Sonnenallee insbesondere zahlreiche junge Männer versammelt. Mehrfach waren Böller zu hören.
Am Samstagabend war es in Neukölln nach einem Verbot pro-palästinensischer Versammlungen zu Konflikten junger Leute mit der Polizei gekommen. Dabei waren immer wieder kleine Gruppen zusammengekommen und hatten Slogans wie «Free Palestine» gerufen. Die Polizei schritt dagegen ein und setzte einige Personen zeitweise fest.
Seit dem massiven Angriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel am Samstag vorvergangener Woche gibt es in Berlin immer wieder propalästinensische Versammlungen.