Biathlon - Preuss gewinnt das Gelbe Trikot: „Kann dich inspirieren“
Franciska Pruss hat ihr Gelbes Trikot noch nicht erhalten, aber die wenigen deutschen Fans im Skigebiet Östersund feierten die neue Weltcup-Spitzenreiterin mit Begeisterung.
Die 29-Jährige würdigte ihre Anhänger am Freitag mit einer Blumenniederlegung, nachdem sie beim Weltcup in Schweden Vierte wurde und als erste deutsche Biathletin seit mehr als sechseinhalb Jahren die Gesamtwertung anführte Unterstützung. Vielen Dank und viele Glückwünsche. Dass sich die Bayern das begehrte Trikot zunächst mit der Norwegerin Caroline Ofestad Notten teilen mussten, spielte angesichts der eisigen Temperaturen in Östersund überhaupt keine Rolle. Nach zwei Spielen hatten beide die gleiche Punktzahl und das gleiche Ergebnis.
„Ich war beim Filmen etwas zu unsicher. Es war ein bisschen albern, die letzte Einstellung zweimal zu verpassen. Ich war wahrscheinlich etwas zu ungeduldig. Ich bin aber zufrieden damit“, sagte Preuß der Nachrichtenagentur dpa. Kurz nach dem Spiel wusste sie nicht, dass Gelb ausreichen würde. Nach eingehenden Berechnungen stellte sich heraus, dass sie die zweifache Olympiasiegerin Laura Dahlmeier imitierte. Sie trug dieses Trikot zuletzt am 19. März 2017. „Wenn man es einmal hat, ist es ein tolles Gefühl – es motiviert und gibt einem Kraft“, sagte Dahlmeier der Nachrichtenagentur dpa in Östersund und fühlte sich mit seinem ehemaligen Teamkollegen Preuss glücklich: „Sie hat es verdient.“
Romain Rees erhielt nach seinem ersten Sieg ebenfalls die Gelbe Karte – das letzte Mal in Deutschland war vor 16 Jahren, als Andrea Henkel und Michael Grace 2007 gewannen. Der Winterwettbewerb begann im November als Gesamtsieger der letzten Weltmeisterschaft Tasse. Jahreszeit.
Strafen kosten Preußen den WM-Sieg
Preus verpasste bei Temperaturen von minus 15 Grad nur knapp ihren zweiten Weltcupsieg in ihrer Karriere, da sie als einzige Top-Skijägerin in Mittelschweden eine Zwei-Runden-Strafe hinnehmen musste. Nach 7,5 Kilometern hatte sie 18,3 Sekunden Rückstand auf die Französin Lou Jeanmonnot. Rechnet man 23 Sekunden Verlängerung pro 150 Meter, wäre Preuß bei einer Strafe vermutlich noch weniger bejubelt worden. „Ich war überrascht, dass zwei Fehler ausreichten, um uns einen solchen Vorsprung zu verschaffen“, sagte Preuß.
Da Vanessa Voigt erneut eine starke Leistung zeigte (1 Fehler) und nur 1,7 Sekunden hinter ihrer Teamkollegin den fünften Platz belegte, hat sie nun die Chance, bei der Verfolgungsjagd am Sonntag auf dem Podium zu stehen. Die beste Chance für Taiwan. Auf dem dritten Platz hinter Noten (1/+ 8,5 Sekunden) landete ihre Teamkollegin Juni Arnekleiv (1/+ 17,6 Sekunden). Für die anderen vier Deutschen reichte es nicht, um unter die ersten 15 zu kommen.
Besonderer Dank geht an das Waxwork-Team. „Wir haben das beste Material. Das Ergebnis geht an das Wachsauto, das ist sehr interessant“, sagte Preuß, der nur 0,7 Sekunden hinter dem dritten Platz lag. Nach Sjusjoens Testsession, bei der die Norweger dominierten und die norwegische Legende Ole Einar Björndalen anschließend scharfe Kritik am DSV-Team äußerte, sind die Ski nun absolute Spitzenklasse. Auch Voigt war bestens vorbereitet: „Ein Riesenkompliment an die Techniker, die haben wieder einmal einen tollen Job gemacht, 1:1.“ Preuß belegte in der Laufzeit den vierten Platz, Voigt den siebten.
Voight: „Ich spüre nichts mehr“
Während Preuß kein Erkältungsproblem hatte, war die Situation bei Voigt völlig anders. „Der Fehler hätte gar nicht passieren dürfen, aber ich bin froh, dass ich schießen konnte. Ich konnte nichts in meinen Fingern spüren“, sagte der 26-jährige Staffel-Vizeweltmeister aus Oberhof. Auch in der vergangenen Saison erlebte die ambitionierte Thüringerin einige Tiefpunkte, die für sie nicht immer leicht zu verkraften waren. Einer der Lerneffekte ist, wie man stärker wird – etwas, das sie schon zu Beginn der Saison gezeigt hat.
Der Weltcup in Mittelschweden wird am Samstag (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) mit dem Sprint der Männer fortgesetzt. Reese wird aufgrund einer leichten Verletzung die Staffel verpassen und zum ersten Mal in seiner Karriere mit einer gelben Karte starten.
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Quelle: www.stern.de