Precht tritt als emeritierter Professor in Lüneburg zurück
Der Philosoph und Autor Richard David Precht gibt seinen sofortigen Rücktritt als emeritierter Professor der Leuphana Universität Lüneburg bekannt. Die Landesuniversität informierte den Norddeutschen Rundfunk (NDR) über den Vorfall.
Laut einer Erklärung der Universitätsleitung respektieren sie die Entscheidung. Die Universität dankt ihm auch für sein immenses Engagement und seine Arbeit im Laufe der Jahre. Precht werden antisemitische Tendenzen vorgeworfen. Die Universität äußerte sich in der Stellungnahme nicht zu den Vorwürfen.
Precht geriet in die Kritik, nachdem er sich im DF2-Podcast „Lanz & Precht“ kontrovers über ein angebliches Arbeitsverbot für orthodoxe Juden geäußert hatte. Precht behauptete, einige Berufe seien vom Verbot ausgenommen, etwa der Diamantenhandel oder Finanztransaktionen. Später korrigierte er seine Bemerkungen selbst und entschuldigte sich für den Fehler. Dennoch stimmte der Studierendensenat der Leuphana Universität einstimmig für die Beendigung der Partnerschaft mit Precht.
Das Studierendenparlament schrieb auf Instagram, es handele sich um „schwerwiegende antisemitische Äußerungen“ und forderte die Leuphana Universität auf, Prechts Lehrtätigkeit einzustellen. Der Philosoph und Schriftsteller hat dies offensichtlich vorhergesehen. Die Kommentare auf der Instagram-Seite reichen von Zustimmungsanfragen bis hin zu Kritik. Darüber hinaus gilt Precht als alles andere als antisemitisch. Er entschuldigte sich auch – und das reichte. Prechtlehrt seit 2011 an der Universität.
Quelle: www.bild.de