Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Messora, forderte die Regierungen bei den Verhandlungen über Pläne zur Reform des europäischen Asylsystems zu Kompromissbereitschaft auf. Der maltesische Politiker sagte dpa und anderen Medien in einem Interview mit Euronews, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssten, um die derzeitige Blockade aufzulösen.
Zu der Position Deutschlands sagte Mesola, sie wolle sich nicht auf die Haltung einzelner Länder einlassen. Es wird einige Länder geben, die die neuen Regeln nicht akzeptieren wollen. Das ist aber nichts Neues und es sollte möglich sein, eine Mehrheit zu finden. Sie ist weiterhin zuversichtlich, dass in den kommenden Wochen eine Lösung gefunden wird.
Es gibt Probleme bei der Asylreform
Die EU-Länder verhandeln derzeit über die Reform des gemeinsamen Asylsystems. Über einen Teil der Regulierung, die sogenannte Krisenregulierung, wird derzeit heftig debattiert. Einen Vorschlag der spanischen EU-Ratspräsidentschaft im Juli will die Bundesregierung nicht unterstützen.
Die EU-Länder können sich daher nicht auf Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament vorbereiten. Berlin hat dies insbesondere in Brüssel demonstriert und erklärt, dass die Verordnung den EU-Ländern die Möglichkeit geben würde, die Schutzstandards für diese Menschen angesichts der massiven Zuwanderung von Migranten auf ein inakzeptables Maß zu senken.
Aus Wut über die Stagnation kündigte das Europäische Parlament letzte Woche an, dass es die Gespräche über andere Teile seines Asylreformplans bis auf weiteres blockieren werde. Besonders brisant sind diese Verzögerungen aufgrund der bevorstehenden Europawahl im Juni 2024.
Projekte, die noch nicht mit den Mitgliedsregierungen verhandelt wurden, können dann erneut in Frage gestellt werden und zu längeren Verzögerungen führen. Dies wäre ein besonders großer Rückschlag für geplante Reformen des Asylsystems. Das Projekt ist seit mehreren Jahren in Arbeit.