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Postmoderne-Ausstellung in der Bundeskunsthalle

Bundeskunsthalle in Bonn
Die Bundeskunsthalle in Bonn.

Mit der Ausstellung „Alles gleichzeitig“ blickt die Bonner Bundeskunsthalle auf eine Zeit außer Kontrolle geratener Kunst, Architektur und Gesellschaft sowie auf die aktuelle Zeit der Konflikte und Kulturkämpfe. Ihr Höhepunkt, wo alles begann: die Postmoderne. „Aus der Distanz einer Generation betrachtet verrät diese Epoche überraschend viel über uns und unsere Gegenwart“, schreibt Regisseurin Eva Kraus im Ausstellungskatalog, der am Freitag eröffnet. Bis zum 28. Januar werden die Elemente präsentiert, die die Epoche in Kunst, Architektur, Design, Philosophie, Mode und Film von 1967 bis 1992 prägten.

In der Ausstellung werden Beispiele des Ringens um Struktur in der Umbruchzeit nach der Moderne vorgestellt. Zu sehen: Der Architekt Robert Venturis installierte eine riesige, aber unbrauchbare Antenne in einem Pflegeheim. Die Künstlerin Elaine Sturtevant fertigte eine Eins-zu-eins-Kopie eines Werks von Andy Warhol an und gab es als ihr eigenes aus. In der Kunst wird so viel wie möglich zitiert (oder gestohlen?). Es stellen sich neue Fragen: Was ist real und was nicht? Spielt es eine Rolle, wer der Autor ist? Mit der Zeit wird Kultur kommerzialisiert, Identität politisiert und es gibt Debatten über die richtige Sprache und Lebensweise – „Dies ist eine Ausstellung über die Gegenwart“, sagte Coe. – Kurator Kolja Reichert. Neben Reflexionen zu aktuellen Debatten gibt es viele farbenfrohe und skurrile Kunstwerke, die Lust auf Ironie und Spektakel ausstrahlen: in zwei Hälften zersägte Häuser, durch Fernsehwände gefahrene Autos.

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