Porsche 911 Dakar und GT3 RS – Beides ist nicht alltäglich
Was wäre Porsche ohne den legendären 911? Was wäre Porsche ohne den besonderen Mythos 911? Auch wenn nicht jeder diese legendären Autos besitzen kann, sind sie doch das Tüpfelchen auf dem i? ntv.de hat zwei sehr unterschiedliche Porsche 911 verglichen und gefahren: den Extreme GT3 RS und den Dakar.
Der Besitz eines Porsche 911 bleibt für viele Menschen auf der ganzen Welt ein Lebenstraum. Natürlich ist dies nicht für alle Fahrer möglich. Wer das Glück hat, in diesem Land geboren und aufgewachsen zu sein, hat sicherlich gute Chancen, wenn er seine Ziele ambitioniert verfolgt – zumindest besser als viele andere Länder auf der Welt. Zumindest wenn es irgendein 911-Modell sein müsste und nicht ein bestimmtes. Vielleicht handelt es sich um einen Gebrauchtwagen oder ein neues Einsteigermodell, auf das Sie schon lange gespart haben oder das Sie nur durch den Verzicht auf andere Annehmlichkeiten im Leben finanzieren können.
Porsche hingegen hat auch 911-Versionen, und die sind überhaupt nicht leicht zugänglich. Die Rede ist von limitierten Sondermodellen oder High-End-GT-Serien, die zwar nicht künstlich limitiert werden, von denen aber im Bau nur eine Handvoll produziert werden. Die Produkte selbst sind nicht nur teuer, Sie können sie auch nicht bestellen, wenn Sie letzte Woche gerade im Lotto gewonnen haben. Allein weil sie so selten sind, müsste man mehrere neue Porsche bestellt haben, um ein solch besonderes Modell zu ergattern.
Ikonen wie diese sind nötig, um die Marke in Flammen zu halten. Wunschmodelle, die den Standardlieferplan widerspiegeln, können auch als Instrument zur Verkaufsförderung des Standardmodells dienen. ntv.de hat zwei Sondermodelle mit großem Kontrast verglichen und gefahren. Im Gegenteil, vor allem in ihrer Richtung, wenn auch nicht in ihren sportlichen Ambitionen: dem 911 GT3 RS und dem 911 Dakar.
Strecke oder Wüste? Der GT3 RS und Dakar können beide Ziele erreichen
Mit einem Preis ab 248.157 Euro ist der GT3 RS Zuffenhausens schärfstes Werkzeug, um ultraschnelle Runden auf der Rennstrecke zu fahren und dabei den einen oder anderen Konkurrenten nass zu machen. Wie verhält sich das Biest im Alltag? Mehr dazu später. Zumindest ist die Dakar im Alltag angenehmer zu fahren und kostet mit mindestens 222.020 Euro deutlich mehr als geplant: Dieser 911 ist eine Hommage an alte Rallyeautos und fährt sich komfortabler als jeder andere 911.
Das Auto, das bei der heutigen Dakar antritt, ist ein Porsche 953, Startnummer 176, mit dem legendären Rothman-Aufkleber ( Der Tabakkonzern ist Sponsor der Porsche-Rallye). Der stark modifizierte 911 war mit dem Allradantrieb des späteren 959 ausgestattet und gewann 1984 mit René Metge als Fahrer die Rallye Paris-Dakar.
So können Sie einen 911 Dakar als Serienauto bestellen. Das heutige Modell verfügt über auffällige Aufkleber und eine leichte Höherlegung von 50 mm gegenüber dem 911 mit Sportfahrwerk. Also ein 911 SUV? Angesichts der Beliebtheit von SUVs hält das nicht einmal lange an. So verrückt es auch klingt, ich muss sagen, dieser 911 ist etwas ganz Besonderes. Darüber hinaus erfordert die Umsetzung einen erheblichen Entwicklungsaufwand. Hinzu kommt das verbesserte Liftsystem (hier an beiden Achsen), mit dem der Dakar auf großen Hügeln bei Geschwindigkeiten von bis zu 170 km/h schnell um weitere 3 Zentimeter angehoben werden kann. Ist das sinnvoll? NEIN. Macht es Spaß? Vielleicht.
Mit dem 911 durch den Wald fahren? Es ist schwer vorstellbar und ziemlich dramatisch. Man sollte es also nicht tun, schon gar nicht so schnell. Also nach Marokko in die Wüste gehen? Wenn Sie es sich leisten können, warum nicht. Aber auch auf flachen Steigungen macht der 480 PS starke, doppelt aufgeladene 3-Liter-Motor in Kombination mit der Achtgang-Doppelkupplung jede Menge Spaß, da der 1,6-Tonner aufgrund seiner langen Federwege den Rücken der Passagiere schonender schont als herkömmliche Modelle .
911 Dakar als Kilometerfresser? Es ist durchaus denkbar. Die speziell entwickelten 40- oder 45-teiligen All-Terrain-Reifen können für Supersportwagen-Verhältnisse fast als Ballonreifen bezeichnet werden. Sie begrenzen die Geschwindigkeit bei der Dakar auf 240 km/h – was immer noch ausreichend Geschwindigkeit ist. Vor allem der Allradantrieb erreicht die 100-km/h-Marke in 3,4 Sekunden. Dieses optisch auffällige Tier ist ein Showterrier. Der einzigartige Anhängerkupplung am Heck lässt sich sogar in der Praxis nutzen. Wenn Sie als Verkehrsteilnehmer stecken bleiben, gibt es keine einzigartigere Möglichkeit, Sie aus dem Schlamm zu befreien.
Die Techniker wollten außerdem sicherstellen, dass dieser 911 auch in der Wüste fahren kann und mit Staub, also der Luft, zurechtkommt Zufuhrmengen wurden geändert. s Grund. Beispielsweise können zusätzliche Lüfter die Kühlleistung verbessern. Die Motorlager des GT3 verbinden den Motor besser mit der Karosserie und verhindern so ungewollte Bewegungen bei hochdynamischem Betrieb.
Dakar und GT3 RS – zwei Extreme in ihren eigenen Welten
Hier treffen die Fähigkeiten der Dakar und des GT3 plötzlich aufeinander, wenn auch irgendwie in völlig unterschiedlichen Welten. Die Welt des GT3 RS ist die Rennstrecke, die Welt der Dakar ist die Schotterstrecke. Um den GT3 RS auf der Rennstrecke wirklich aufzuwerten, haben die Ingenieure große Anstrengungen unternommen. Selbst kleinste Details tragen zur guten Leistung eines Autos bei. Wie bekommt man möglichst viel Abtrieb, damit der Grip immer auf höchstem Niveau ist?Ausgestattet mit einem übergroßen (und verstellbaren) Heckflügel – dieser erzeugt 860 kg Abtrieb bei 285 km/h. So würde ein einfacher GT3 aussehen.
Übrigens sieht es auch im Stand so beeindruckend aus, dass, wenn Spitzensportler ihre Autos parken, fast immer Passanten kommen rennt vorbei und möchte sich etwas genauer ansehen. In die gleiche Richtung wirken aber auch versteckte Maßnahmen: die sogenannten Air Links bzw. Querlenker an der Vorderachse (sie sind ohnehin Teil des Fahrwerks), deren spezifische Form dafür sorgt, dass bei hohen Geschwindigkeiten zusätzlich 40 Kilogramm entstehen von zusätzlichem Abtrieb.
Dann ist da noch das Geräusch des Vierliter-Saugmotors! Es ist unbeschreiblich, wenn der trockensumpfgeschmierte Sechszylinder-Boxermotor durch die sieben Gänge des Doppelkupplungsgetriebes prescht und dem Drehzahlbegrenzer entgegen sägt. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass der GT3 RS eher ein straßenzugelassener Rennwagen als ein rennstreckentaugliches Straßenauto ist.
Wer für 36.390 Euro Aufpreis den Weissach-Bausatz bestellt, erhält weitere CFK- und Magnesiumteile zur weiteren Gewichtsreduzierung (22 kg). ) und einen anschraubbaren Überrollkäfig. Selbstverständlich verfügt auch die auf 2.500 Exemplare limitierte Dakar über einen Käfig. Wer Wüstendünen überquert, muss natürlich damit rechnen, früher oder später umzukippen.
Beide Sondermodelle sind sowohl für Hobby-Rennfahrer als auch für Sammler geeignet
Aber am Ende bleibt eine entscheidende Frage: Auch Nicht-Kunstmeister dürfte der GT3 RS Super Sharp Steering gefallen Rad? Natürlich versuchen die meisten Kunden wahrscheinlich, die letzte Zehntelsekunde auf der Nordschleife herauszuquetschen. Oder vielleicht doch? Ehrlich gesagt, Sie haben keine Ahnung. Dieser extreme GT ist beherrschbar, gefährlich wird er aber erst, wenn man ihn bullshit, also übertreibt.
An dieser Stelle sollte klar sein, dass der GT3 RS einfach nicht für Fahrer geeignet ist, die Probleme mit hoher Lautstärke haben. Das Fahren von 100 Kilometern am Stück kann Ihr Gehör stark belasten. Nein, ziehen Sie jetzt keine falschen Schlüsse. Dieses 4,57 Meter lange Auto ist atemberaubend, charmant, lustig, süchtig machend, cool und man möchte es besitzen. Absolut. Meistens handelt es sich jedoch um eine konzentrierte Fahrt an einem Sonntagmorgen auf der Rennstrecke oder auf einer einsamen Landstraße (obwohl… die Straßenverkehrsordnung hier schnell Grenzen setzt). Die Leute, die es jeden Tag fahren, müssen hart sein.
Denken Sie daran: Nur die Hinterachse hat Strom. Allradantrieb als „Doppelboden“, um bei etwas zu schneller Kurvenfahrt die Hälfte des Wegs in den Graben zu bewahren? NEIN. Wenn Sie also möchten, dass es schneller geht, wärmen Sie unbedingt Ihren halbglatten Kopf auf.
Um mit Hinterradantrieb in 3,2 Sekunden auf 100 km/h zu kommen (wie vom Werk angegeben), sollte man das Launch Control Device verwenden . Drücken Sie einfach beide Pedale, lassen Sie den Unterdruck beschleunigen und nehmen Sie dann den Fuß von der Bremse. Dann prescht der außergewöhnliche 911 voran, der 1.450 Kilogramm (oder weniger) wiegt. Die Höchstgeschwindigkeit gibt der Hersteller mit „nur“ 296 km/h an – bei GT-Modellen der Spitzenklasse ist das Kurvenverhalten wichtiger als schnelles Geradeausfahren.
Was nun? Welcher 911 steht eher ganz oben auf der Liste der Autobeobachter auf Instagram? Dakar oder GT3 RS? Das ist schwer zu sagen, beides kann Herzklopfen verursachen. Natürlich muss ein Vollblutsammler unbedingt beides haben. Leider bleiben die meisten Fans bloße Zuschauer, die an Wochenenden bei schönem Wetter die herausragenden Athleten an den entsprechenden Strecken genießen können. Aber das ist auch in Ordnung.
Quelle: www.bild.de