Knusprig, heiß und fettig – im nordfranzösischen Arras startet an diesem Samstag die nach Angaben der Stadt erste Pommes-frites-Weltmeisterschaft. Auf dem großen Platz der historischen Stadt unweit der belgischen Grenze dreht sich alles um Pommes und Kartoffeln, wie das Tourismusbüro ankündigte.
Neben zahlreichen Vorführungen und Frittenbuden gibt es einen Wettbewerb in vier Kategorien: Authentische Fritten, kreative Fritten, Amateur-Fritten sowie die Fritten-Soße des Jahres. Dutzende auch internationale Pommes-Gastronomen wurden vorausgewählt, auch ein deutscher Pommes-Experte aus Düsseldorf ist mit von der Partie.
Wie es zu einem Gastronomie-Ereignis in Frankreich gehört, wird eine hochkarätig besetzte Expertenjury die Pommes begutachten – darunter Fachjournalisten, Vertreter der Landwirtschaftskammer und Kartoffelbranche sowie Landwirte. Den Vorsitz der Jury hat der regionale Frittenkönig Jean-Paul Dambrine, der in Nordfrankreich ein großes Netz mobiler Pommesbuden betreibt. Für den in der Region spielenden Film «Willkommen bei den Sch’tis» aus dem Jahr 2008 schuf er auf Bitten von Schauspieler Dany Boon die «Friterie Momo», auch diese ist natürlich in Arras zu sehen.
Der Norden, der früher zeitweise zu Flandern gehörte, ist in Frankreich die Pommes-Hochburg. Die Hälfte der landesweit rund 1400 Pommes-Buden, in Frankreich Friteries genannt, befindet sich in der Region Hauts-de-France. Daher wird auch zwischen Nordfrankreich und dem angrenzenden Belgien gewetteifert, wo es die besten Fritten gibt und wer sie eigentlich erfunden hat.
Schon als Arras die Weltmeisterschaft ankündigte, hieß es in der nordfranzösischen Zeitung «La Voix du Nord»: «Unsere belgischen Freunde werden eifersüchtig sein!» Allerdings, das räumte die Zeitung ein, feiere Belgien ja bereits am 1. August den Tag der Fritte.
«Gibt es ein französisch-belgisches Duell?, Werden wir endlich wissen, ob die Fritten belgisch oder französisch sind?», schrieb unterdessen die belgische Zeitung «Le Soir». Auf jeden Fall übertrumpft Belgien das große Nachbarland nach Angaben der Zeitung bei der Zahl der Pommes-Buden: 5000 Friteries – oder je nach Landstrich auch Frituur oder Fri(e)tkot genannt – gibt es in Belgien.