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Polizeieinsatz beendet Besetzung des Druckereigebäudes

Mehr als eine Woche lang besetzten Aktivisten die ehemalige Druckerei Dondorf im Frankfurter Stadtteil Bockenheim. Die letzten warteten auf dem Dach. Der Rettungsdienst überraschte sie im Schlaf.

Ein Aktivist hält eine Fahne auf dem Dach der Dondorfer Druckerei. Foto.aussiedlerbote.de
Ein Aktivist hält eine Fahne auf dem Dach der Dondorfer Druckerei. Foto.aussiedlerbote.de

Frankfurt - Polizeieinsatz beendet Besetzung des Druckereigebäudes

Die Polizei hat eine wochenlange Besetzung der Druckerei Dondorf in Frankfurt beendet. Acht Personen wurden am frühen Dienstagmorgen auf dem Dach des Gebäudes festgenommen, einer von ihnen erlitt Verletzungen im Gesicht, als er sich der Festnahme widersetzte. „Wie geplant wurden die Besatzer schlafend aufgefunden“, berichteten Beamte.

Für Aktivisten ist der Aufenthalt auf einem Dach in der Kälte ein Risiko. Die Polizei entschied angeblich nach einer „Überprüfung der Verhältnismäßigkeit“ zur Räumung des Gebäudes. Eine Evakuierung bei Widerstand hatte sie zuvor aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen. Aktivisten lehnten Forderungen der Goethe-Universität nach freiwilligen Ausweisungen ab.

Aktivisten forderten, das Gebäude als Industrie- und Kulturdenkmal zu schützen. Das Gebäude wird abgerissen, um Platz für das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik zu machen. Das Gebäude gehört dem Land Hessen und beherbergte zuletzt die Fakultät für Kunstpädagogik der Goethe-Universität.

Der Besuch fand am Dienstag gegen 5:30 Uhr statt. Nach Angaben der Polizei wurden die Hausbesetzer durch eine Dachluke in das Gebäude gebracht und anschließend zum Polizeipräsidium gebracht, um ihre Identität festzustellen. Dort ist auch ein Arzt. Nach Angaben der Polizei wurde das Gebäude dem Leiter der Goethe-Universität übergeben. Am Mittag fand vor dem Polizeipräsidium eine kurze Mahnwache statt.

Zwei Personen wurden gegen 3 Uhr morgens festgenommen, nachdem sie angeblich Rucksäcke mit Lebensmitteln an Kabeln auf dem Dach aufgehängt hatten. Ein Polizeisprecher sagte, es handele sich um einen Fall der Beihilfe zum Hausfriedensbruch. Aktivisten haben die Polizei zuvor dafür kritisiert, dass sie ihnen den Zugang zu Essen und Getränken verweigert. Letzterer erklärte jedoch, dass die Aktivisten von Sicherheitskräften ins Innere eskortiert würden und dort Essen und Getränke erhalten würden.

Die kollektive Besetzung der „Druckerei“ war die zweite in diesem Jahr und dauerte mehr als eine Woche. Nachdem die Polizei am vergangenen Donnerstag den Innenraum geräumt hatte, kletterte eine Gruppe von Aktivisten auf das Dach, von denen einige gleichzeitig das Gebäude verließen.

Der Frankfurter Polizeipräsident Stefan Müller dankte den Einsatzkräften für ihr „äußerst vorsichtiges Vorgehen“. Sie verhandelten „geduldig und langmütig“, allerdings ohne Erfolg. „Der allgemeine Gesundheitszustand der Besatzer verschlechtert sich von Tag zu Tag, daher ist der Einsatz von Spezialeinsatzteams das unvermeidliche letzte Mittel.“

Die Goethe-Universität hofft, nach dem Ende der Besatzung „den demokratischen Dialog wiederherzustellen“. Universitätspräsident Enrico Schleife dankte der Polizei und forderte die Anhänger der Gruppe auf, „weiterhin zu protestieren, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen“.

Polizei Frankfurt

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Quelle: www.stern.de

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