Am Dienstag wollte die Polizei in den Regionen Aachen und Heinsberg Hinweise auf die geplante Räumung der Ortschaft Lützerath und den Polizeieinsatz am Braunkohletagebau Garzweiler im Westen des Nordens Rhein-Westfalen.
Kleine Dörfer im Gemeindegebiet von Erkelenz, die jetzt von Klimaaktivisten besetzt sind, werden abgerissen, um die darunter liegende Braunkohle zu fördern. Aktivisten wollen das verhindern. Diese kleine Stadt, die an das Ash Hole grenzt, ist dadurch etwas berühmt geworden.
Aufruf zum friedlichen Protest
Die Informationsveranstaltung war eine Gelegenheit, mit den Bürgerinnen und Bürgern der 43.000-Einwohner-Stadt Erkelenz sowie den dort agierenden Initiativen und Aktivisten ins Gespräch zu kommen. Teilnehmen werden Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach und Landrat Stephan Pusch (CDU). Beide riefen zu einem friedlichen Protest in der Mine auf. Für die Evakuierung war die Aachener Polizei zuständig.
Nach Angaben der Polizei könnte die Evakuierung bereits am Mittwoch beginnen. Zunächst sollten Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger stattfinden, sagte der Aachener Polizeipräsident am Montag.
Die Polizei plant einen Großeinsatz mit Unterstützung aus ganz Deutschland, der bis zu vier Wochen dauern könnte. Die Umgebung des Tagebaus ist geprägt von Ackerland und Feldern. Für einen mehrwöchigen Einsatz mit möglicherweise mehr als 1.000 Polizisten muss die Infrastruktur aufgebaut werden.
Kohleabbaugebiet
Es gibt viele Unbekannte über den Einsatz für die Polizei. Wie im nahe gelegenen Hambacher Forst bauten Aktivisten Baumhäuser und riegelten sieben Häuser ab. Ein kleiner Teil der Protestszene war laut Polizei gewalttätig. Rund 300 Aktivisten seien in Lützerath und weitere 250 in Nachbarorten unterwegs gewesen, teilte die Polizei gestern mit. In den von RWE betriebenen Tagebauen, die Braunkohle zur Stromerzeugung liefern, kam es in der Vergangenheit zu zahlreichen Sachschäden.
Die von den Grünen geführte Bundesregierung und das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium haben sich mit RWE auf den Kohleausstieg im Rheinland bis 2030 geeinigt. Damit bleiben fünf vom Abriss bedrohte Nachbardörfer erhalten. Lützerath wird jedoch dem Abbau der darunter liegenden Kohle weichen. Die Energieversorgung braucht es laut Energieunternehmen. Aufgrund der aktuellen Energiekrise wird die Braunkohleverstromung wieder ausgebaut.