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Politiker beharren auf Fernverkehr im Osten

Steigende Fahrpreise, aber weniger Verbindungen: Dieses Szenario droht den Bahnkunden, denn die Gebühren für die Trassen steigen. Vor allem in Ostdeutschland erregt ein Bericht die Gemüter der Politiker.

Das Logo der Deutschen Bahn (DB).
Das Logo der Deutschen Bahn (DB).

Eisenbahn - Politiker beharren auf Fernverkehr im Osten

Vertreter verschiedener Parteien haben sich für die Fernbahnverbindungen der Deutschen Bahn (DB) in Ostdeutschland betont wichtig herausgestellt. "Das Schienennetz im Osten soll nicht weiter ausgebaut werden. Es ist die Verantwortung des Bundestransportministers, einzugreifen," forderte der Vorsitzende der Thüringer CDU, Mario Voigt, donnerstags. Eine Reduktion von Angeboten schadet wirtschaftlich Thüringen zusätzlich. "Die Bundesregierung als Eigentümerin der Bahn soll dem Osten nicht vernachlässigt werden."

Die Mobilitätspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion im Sächsischen Landtag, Marco Böhme, sowie der Vorsitzende der Linken-Fraktion im Deutschen Bundestag, Sören Pellmann, forderten zudem, dass die bereits dünne Fernbahnangebot in Ostdeutschland nicht weiter reduziert werden sollte. Ein ständiges gutes Schienenverkehrsangebot ist wichtig als Alternative zum Auto.

"Diese Pläne wären ein weiterer Schlag gegen den Osten. Keine Schienenverbindung darf verschwinden. Dieses unkompetente Schienenmanagement muss abtreten," sagte die Vorsitzende der BSW, Sahra Wagenknecht, der Deutschen Presse-Agentur. Sie rief die Ministerpräsidenten der Ostgebiete dringend auf, die Bundeskanzlerin sofort zu protestieren.

Steigende Kosten für die Bahn

Hintergründe sind steigende Spurgebühren für die Deutsche Bahn (DB), die mit teureren Karten und weniger Verbindungen drohen. Diese Spurgebühren beziehen sich auf Gebühren, die die DB-Infrastruktur-Gesellschaft InfraGo sammelt. Alle Unternehmen, die das Schieneninfrastruktur nutzen müssen, einschließlich der eigenen Verkehrsgesellschaften der DB, müssen diese Gebühren zahlen.

Nach einem Bericht der "Spiegel" hat die Bahn bereits eine Liste von Fernbahnverbindungen aufgezeichnet, die reduziert oder eingestellt werden sollen. Laut "Spiegel"-Bericht könnten die Intercity-Linien 61 (Karlsruhe - Stuttgart - Aalen - Crailsheim - Nürnberg - Leipzig), 51 (Gera – Weimar – Erfurt – Gotha – Kassel – Dortmund – Köln) und 34 (Norddeich Mole – Münster – Dortmund – Siegen – Frankfurt) ganz eingestellt werden. Darüber hinaus soll das Angebot von ICE-Fahrten nach Stralsund am Ostsee in der Abwinterzeit deutlich reduziert werden, laut "Spiegel". Das Magazin verweist auf ein Schreiben der DB an die Bundesnetzagentur vom Anfang Februar.

DB lehnt Bericht über Abbaupläne ab

Die DB lehnt den Bericht ab: "Es gibt derzeit keine konkreten Pläne, die genannten Fernbahnverbindungen einzustellen," sagte Michael Peterson, verantwortlich für den Personenfernverkehr in der DB-Leitung. Im April wird das Planen des 2025er Fahrplans abgeschlossen. Das aktuelle Fahrplankonzept sieht keine der genannten Reduktionen vor. Die Bahn muss jedoch wegen anstehender Kostenerhöhungen durch höhere Spurgebühren das gesamte Fahrplanangebot landesweit überprüfen.

Politiker: "Verlassen Sie den Osten nicht"

"Mit der Verneinung der Deutschen Bahn ist klar, dass es keine Pläne gibt, das Ostdeutschland weiter von Fernbahnverkehr abzusetzen. Solche Entwicklung wäre auch fatal für die weitere Entwicklung," sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Lydia Hüskens (FDP). Die Bahn ist in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigt worden. Das ist nun an steigenden Investitionsanforderungen und Kostenzuwachsen ausgedrückt. "Die Bundesregierung und die DB müssen gemeinsam Optionen für die Linderung der steigenden Spurgebühren diskutieren," sagte Hüskens.

Die Vorsitzende der Oststaaten-Gruppe in der Grünen-Bundestagsfraktion, Paula Piechotta, schlug folgendes vor: "Kurzfristig könnte eine Erhöhung der Motorhafterlasse-Subventionen hilfreich sein. Um das Problem im Langen Termin zu lösen, bedarf es einer Revision des Motorhafterlass-Gesetzes mit einer Anpassung des Eisenbahngesetzes."

  1. Die Bedeutung von Fernbahnverbindungen, insbesondere in Ostdeutschland, wurde von verschiedenen politischen Parteien hervorgehoben.
  2. Der Vorsitzende der Thüringer CDU, Mario Voigt, forderte auf, dass das Fernbahnnetz im Osten nicht weiter ausgebaut und der Bundesverkehrsminister eingreifen solle.
  3. Eine Reduktion an Fernbahnangeboten könnte die wirtschaftliche Stellung Thüringens schaden, wie es Mario Voigt herausgestellt hat.
  4. Die Fraktion der Linken im Sächsischen Landtag und im Bundestag, sowie der Vorsitzende der Linken-Fraktion im Bundestag, Sören Pellmann, forderten auf, dass das angebliche dünne Fernbahnangebot im Osten nicht weiter reduziert werde.
  5. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der BSW, erklärte, dass diese Pläne weiterer Schäden für das Ostdeutschland sein würden und keine Fernbahnverbindung verschwinden dürfe.
  6. Die steigenden Kosten für die Deutsche Bahn (DB) drohen mit teureren Bahn tickets und weniger Fernbahnverbindungen.
  7. Laut einem Bericht des "Spiegel" hat die DB eine Liste von Fernbahnverbindungen aufgestellt, die verringert oder eingestellt werden sollen, darunter die Intercity-Linien 61, 51 und 34.
  8. Die Deutsche Bahn (DB) widersprach dem Bericht und erklärte, dass es derzeit keinen konkreten Plan gebe, die genannten Fernbahnverbindungen einzustellen.
  9. Politiker, wie der Verkehrsminister von Sachsen-Anhalt, Lydia Hüskens (FDP), haben gewarnt vor weiterer Abtrennung Ostdeutschlands von Fernbahnverkehr und die Notwendigkeit von Gesprächen der Bundesregierung und der DB, um die steigenden Gleisgebühren zu mildern.
  10. Als Lösung schlug die Vorsitzende der Oststaaten-Gruppe in der Grünen-Bundestagsfraktion, Paula Piechotta, eine Erhöhung der Subsidien für Autobahnpreise oder eine Revision des Autobahnpreissystems mit einer Anpassung des Eisenbahngesetzes vor.

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