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Pilzsaison noch durch Witterung der Vorjahre beeinflusst

Pilzsaison
Ein Korb voller frisch gesammelter Steinpilze in einem Wald im Oder-Spree Kreis im östlichen Brandenburg.

Die Pilzsaison 2023 in Brandenburg steht aus Sicht eines Fachmannes noch stark unter dem Einfluss der Witterung der Vorjahre. «Wasser ist für Pilze ein entscheidendes Kriterium. Die Trockenheit der vergangenen Jahre macht sich jedoch immer noch bemerkbar», sagte Pilzberater Lutz Helbig aus Drebkau (Spree-Neiße) der Deutschen Presse-Agentur. «Trotz der gefühlt wieder relativ normalen Niederschlagsmengen im bisherigen Jahr fehlt in tieferen Bodenschichten der Lausitz noch massiv Wasser.»

Pauschale Aussagen zur gerade beginnenden Pilzsaison lassen sich dem Sachverständigen zufolge nur schwer tätigen. Die Lage variiere je nach Pilzart und könne sich abhängig von der Witterung auch kurzfristig verändern. Das sei eben Natur, viele Faktoren spielten zusammen. «Manchmal hat man Glück und findet ein günstiges Zeitfenster», sagte Helbig. Derzeit könne man Arten wie Pfifferling und Steinpilz vereinzelt finden, Maronen eher noch weniger.

Bei vielen Pilzarten wie Rotkappen gebe es eine enge Verbindung zu Bäumen: «Ich sage immer flapsig: Wenn es den Bäumen schlecht geht, dann geht es ihren Partner-Pilzen auch nicht gut.» Ob Sammler fündig werden, hänge immer auch davon ab, unter welchen Bäumen gesucht wird. Gerade ältere Bäume mit ihrem tiefen Wurzelsystem fänden aktuell wenig Wasser, da es in diesen Schichten derzeit immer noch sehr trocken sei. «Unter solchen Bäumen wird man dann in der Regel weniger Pilze finden.»

Bei jüngeren Bäumen, deren Wurzeln noch nicht so tief reichen, sei die Wasserversorgung hingegen derzeit besser – und damit auch die Bedingungen für die Pilzsuche. «Wenn man dieses Zusammenspiel zwischen Bäumen und Pilzen verinnerlicht hat, wird man auch eher erfolgreich sammeln.» Auch das Sammeln an Feuchtstellen mache in trockenen Phasen Sinn. Das könnten etwa Auenlandschaften sein, schilderte Helbig.

Vom Einsatz von Apps zur Pilzbestimmung rät der Experte «dringend» ab: «Da gelangt man sehr schnell auf die falsche Fährte.» Er betonte, dass Laien Pilzberater zurate ziehen sollten, wenn Pilze nicht sicher selbst bestimmt werden können. Man müsse sich mit der Kombination verschiedener Merkmale auskennen, was sehr komplex sei. «Es gilt immer wieder neu zu gucken: Was habe ich in der Hand?»

In Brandenburg seien mit Stand Mitte August etwa 4800 Pilzarten nachgewiesen worden, sagte Helbig. Davon seien viele nur mit Mikroskop oder besser noch mit DNA-Analysen sicher zu bestimmen. Klassischerweise kämen bei ihm 80 bis 100 Arten regelmäßig in die Pfanne.

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