Überbordende Bürokratie und Personalmangel, verbunden mit hoher Frustration am Arbeitsplatz – das Pflegesystem steht vor dem Kollaps. Bevor alles zusammenbricht, will eine neue Bewegung die Pflege von morgen genauer unter die Lupe nehmen. Unter dem Namen „Pflege-Pioniere“ rufen die Einrichtungen der Diakonie Baden-Württemberg – wie die Evangelische Stadtmission Freiburg oder das Samariterstift Nürtingen – zu neuen Ideen zu Themen des heutigen krisengeschüttelten Pflegesystems auf. Es sollte klar sein, wie genau Veränderung stattfinden kann.
Dazu wollen die Akteure am 27. April in Karlsruhe einen sogenannten „Caring for Tomorrow’s Future Day“ veranstalten. Wie die Veranstalter am Montag mitteilten, sind die Partner die AOK Baden-Württemberg und der Berufsverband Gesundheits- und Wohlfahrtspflege BWG. André Peters, Geschäftsführer der Diakonie Baden-Württemberg, sagt, dass die Pflegesysteme neue Wege für ein menschenwürdiges Alter und eine menschenwürdige Pflegearbeit brauchen. „Wir sehen im Laufe der Jahre eine wachsende Belastung der Branche“, ergänzt Verena Fiedler von BWG. “Mit Standardmethoden kamen wir nicht voran.”
Langfristiges Ziel von Nursing Pioneers ist es nach eigenen Angaben, ein Netzwerk von Menschen aufzubauen, die anders leben wollen. Sven Bartel vom Diakonie-Netzwerk pulsnetz.de betonte, dass an den geplanten Zukunftstagen jeder willkommen sei.