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Pflegekosten steigen in Sachsen-Anhalt stark an

Seniorenheim
Eine Pflegefachkraft geht mit einer Bewohnerin eines Seniorenheims über den Flur.

Pflegebedürftige in Sachsen-Anhalt zahlen heute deutlich mehr aus eigener Tasche als noch vor einem Jahr. Nach Einschätzung des Verbands der Alternativkrankenkassen (vdek) müssen Einwohner ab dem 1. Januar im ersten Jahr Eigenbeiträge in Höhe von 1.823 Euro zahlen. Das ist eine Steigerung von 269 Euro pro Monat gegenüber Anfang 2022, eine Steigerung von rund 17 %. Die Eigenbeiträge in Pflegeheimen werden jedes Jahr gesenkt, liegen aber mit 1.237 Euro rund 11 Prozent über dem, was Bewohner und ihre Angehörigen Anfang 2022 zahlen werden, selbst bei den meisten Zuschüssen.

Die Erhöhung der Einzelbeiträge ist deshalb so groß, weil Pflegekräfte laut Alternative Funds Association nun tariflich vergütet werden müssen. Der Zuschuss ist um etwa ein Drittel gestiegen, aber die höheren Personal- und Verpflegungskosten können so nicht kompensiert werden. Ab dem 01.09.2022 müssen Einrichtungen das Pflegepersonal nach einem Tarifvertrag o.ä. entlohnen, um den Pflegefonds zur Abrechnung nutzen zu können.

Ulrike Elsner, Leiterin des Instituts für Alternative Krankenversicherung, fordert eine “einmalige Versorgungsreform”. Es braucht ein Fiskalkonzept mit starken Ankern und dynamischen Steuersubventionen.

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes lebten Ende 2019 rund 130.000 pflegebedürftige Menschen in Sachsen-Anhalt – das entspricht rund 6 % der Bevölkerung. Für die Auswertung der Deutschen Presse-Agentur wurden die Vergütungsvereinbarungen zwischen Pflegekassen und Familien in allen Bundesländern ausgewertet. Die Daten beziehen sich auf Bewohner der Pflegestufen 2 bis 5.

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