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Pfarrer Schisler aus München: Kirche ist kein „Sodomie-Club“

Pfarrer Rainer Maria Schießler
Pfarrer Rainer Maria Schießler beim BR-Presse-Filmbrunch 2023.

Der Münchner Pfarrer und Autor Rainer Maria Schießler möchte das Image der Kirche bei jungen Menschen verbessern. „Wir wollen zeigen, dass das die Kirche ist. Ich war kürzlich mit einer Jugendgruppe in Venedig – sie werden noch viele Jahre über dieses Thema diskutieren“, sagte er der Münchner Abendzeitung (Freitagausgabe). „Wir sind ausgebildete Pädagogen, Kulturförderer und möchten jungen Menschen ein gewisses Maß an Entspannung bieten. Wir sind nicht, wie viele glauben, ein Sodomie-Club mit lüsternen Priestern.“

Sisler galt als sehr liberaler Katholik – manche galten sogar als Kirchenrebell – und war einer der bekanntesten katholischen Geistlichen Deutschlands. Er hat verschiedene Bücher geschrieben, darunter seine Arbeit als Kellnerin auf dem Oktoberfest von 2006 bis 2012 und 2015 bis 2018.

Auch die Erzdiözesen München und Freising, in denen Schiller wirkte, wurden erneut als Zentrum des nicht enden wollenden Skandals um sexuelle Gewalt in der katholischen Kirche erwähnt. Tausende Menschen verließen allein eine Münchner Kirche, nachdem das Erzbistum Missbrauchsanzeigen gemeldet hatte.

Im Jahr 2022 sind insgesamt 153.586 Menschen aus der katholischen Kirche Bayerns ausgetreten. Zudem gibt es bundesweit einen Negativrekord von mehr als 500.000 Kirchenaustritten.

„Ich habe viele Familien mit Kindern, aber keinen Silbereisen-Club voller Senioren.“ Aber natürlich haben wir Menschen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren verloren“, sagte Schießler und betonte: „Es muss ein Gespräch stattfinden. Das erste, was ich anbieten kann, ist eine sinnliche und spirituelle Gemeinschaft. Wir sind zwar kein Fußballstadion, aber nach 90 Minuten ist das Spiel vorbei – für uns geht das Spiel weiter. Aber wir sind auch kein Autoclub und sagen: Hier ist unser Angebot, sucht euch ein paar aus. »

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