Seit Anfang des Jahres hält Ralf Schairer, Leiter der PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwert, die Anlage ohne russisches Öl. Als Meilenstein werden die folgenden Arbeiten bezeichnet. Anlagen, die weite Teile Ostdeutschlands mit Brennstoff versorgen, sind nach dem Ölembargo zu etwa 50 % ausgelastet.
„Die Raffinerie läuft stabil, obwohl natürlich die Leistung gering ist“, sagte Schairer, Sprecher der PCK-Geschäftsführung, am Montag bei einem Besuch von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) in Schwert. Der „erste Meilenstein“ ist überschritten.
Aktuelles Ziel ist 70% Auslastung
Die Anlage wird derzeit nur über eine rund 200 Kilometer lange Pipeline von Rostock nach Schwert versorgt, die Vorbereitungen für den Maximalbetrieb sind alle abgeschlossen. Er glaubt auch, dass zusätzliches Öl aus anderen Quellen kommen wird. Wirtschaftsminister Steinbach sagte: “Zusätzliche Lieferungen, die Polen und Kasachstan möglicherweise angekündigt haben, müssen jetzt so schnell wie möglich nachgeholt werden.”
Zusätzlich zum Volumen der Öltanker, die den Rostocker Hafen passieren, Rohöl können über den Hafen Danzig eingeführt werden. Laut Bundeswirtschaftsministerium soll dies ausreichen, um 70 % der PCK-Kapazität auszulasten. Auch Rohöl aus Kasachstan wird hinzukommen – wann und wie viel, ist unklar.
Steinbach sagte, er sei sehr zuversichtlich, dass die Lieferungen bis Ende Januar über Polen erfolgen würden. Auch eine Testlieferung von Rohöl aus Kasachstan ist geplant.
Deutschland hat Anfang des Jahres alle Rohölimporte aus Russland gestoppt. Grund ist der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Die fast 60 Jahre alte Druschba-Pipeline hat seit Anfang des Jahres kein russisches Öl mehr an PCK geliefert. Schwedts Oberbürgermeisterin Annekathrin Hoppe (SPD) sprach am Montag von einem „historischen Moment“ für die Stadt.